Zum 100. Todestag von Frank Wedekind lädt die Monacensia, Maria-Theresia-Straße 23, am Dienstag, 6. März, 19 Uhr, zu dem Abend „Greife wacker nach der Sünde“ ein. Die Dramatikerin Kerstin Specht und Wedekind-Enkel Anatol Regnier lassen mit Originaltexten, Liedern und biografischen Details das Leben des umstrittenen und bewunderten Bühnenkünstlers und Dramatikers vorbeiziehen. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist jedoch erforderlich per E-Mail an monacensia.programm@muenchen.de.
Der„Bürgerschreck“ Frank Wedekind gilt bis heute als eine der bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten des literarischen Münchens. Seine Dramen „Fühlingserwachen“ und „Lulu“ gehören zum Repertoire von Theatern in aller Welt. Am 9. März 1918 ist er in München gestorben. Frank Wedekind, über den Thomas Mann einst sagte, er sei „wohl der frechste Sexualist der modernen deutschen Literatur“, kam 1884 das erste Mal nach München, vorgeblich, um Jura zu studieren. Stattdessen verbrachte er seine Zeit aber viel lieber in Theatern und Cafés, wo er mit vielen Künstlern und Schriftstellern Bekanntschaft machte. 1891 erschien sein Drama „Frühlingserwachen“, in dem er die Sexualität von Jugendlichen im bürgerlichen Milieu thematisierte. Von 1896 an schrieb Wedekind für die von Albert Langen herausgegebene Satirezeitschrift Simplicissimus. Wegen eines Spottgedichts auf Kaiser Wilhelm II. wurde er zu sieben Monaten Festungshaft wegen Majestätsbeleidigung verurteilt. Nach der Entlassung gründete er mit anderen Künstlern das literarische Kabarett „Die Elf Scharfrichter“, das Heuchelei und Scheinmoral anprangerte. Hier feierte er Triumphe mit freizügigen Liedern und Gedichten, die er zur Gitarre vortrug. Die Monacensia im Hildebrandhaus bewahrt den umfangreichen literarischen Nachlass von Frank Wedekind.
Informationen zu den Nachlässen der Monacensia und zum Programm unter www.muenchner-stadtbibliothek.de/monacensia