Am Dienstag, 13. März, finden im NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1, folgende Veranstaltungen statt:
- Um 17.30 Uhr ein Rundgang durch die Sonderausstellung „Nie wieder. Schon wieder. Immer noch. Rechtsextremismus in Deutschland seit 1945“. Treffpunkt ist im Foyer des NS-Dokumentationszentrums.
Die Morde der Terrorzelle „Nationalsozialistischer Untergrund“ und die Anschläge auf Asylunterkünfte und Geflüchtete haben die Themen Rechtsextremismus und rechtsextreme Gewalt verstärkt ins öffentliche Bewusstsein gebracht. Rechtspopulistische Parteien schüren Fremdenfeindlichkeit, vermeintliche „Patrioten“ treten zur „Rettung des Abendlandes“ an und tragen zur Verrohung von Sprache und Denken bei. Die Sonderausstellung des NS-Dokumentationszentrums München greift diese Entwicklungen auf und verortet sie in Geschichte und Gesellschaft. Sie dokumentiert rechtspopulistische, rechtsradikale und rechtsextremistische Akteure, Organisationen und Parteien von der unmittelbaren Nachkriegszeit bis in die Gegenwart. Ein eigener Teil der Ausstellung ist der rechtsextremen Ideologie gewidmet.
Die Ausstellung „Nie wieder. Schon wieder. Immer noch. Rechtsextremismus in Deutschland seit 1945“ ist bis zum 2. April 2018 zu sehen und wird durch ein vielfältiges Bildungs- und Veranstaltungsprogramm begleitet. Unter anderem wird an jedem Dienstag um 17.30 Uhr (ausgenommen Feiertage) ein Rundgang durch die Ausstellung angeboten.
Das NS-Dokumentationszentrum (Max-Mannheimer-Platz 1) ist von Dienstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 5, ermäßigt 2,50 Euro. Die Teilnahme am Rundgang ist im Eintritt inbegriffen. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Eine Voranmeldung ist per E-Mail an veranstaltungen.nsdoku@muenchen.de möglich.
- Um 19 Uhr wird im Auditorium des NS-Dokumentrationszentrums der Film „Die guten Feinde. Mein Vater, die Rote Kapelle und ich“ gezeigt. In der NS-Zeit verfolgt, nach Kriegsende als Verräter beschimpft – ein Schicksal, das viele Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime teilen. In dem Dokumentarfilm „Die guten Feinde“ erzählt Christian Weisenborn die Geschichte seines Vaters Günther Weisenborn, eines Theaterautors, der sich mit zahlreichen anderen Künstlern und Intellektuellen in der sogenannten Roten Kapelle, einer losen Gruppierung verschiedener Widerstandsgruppen, engagierte.
Aufgrund seines Engagements gegen das NS-Regime wurde Weisenborn 1942 verhaftet und entging nur mit Glück der Vollstreckung des Todesurteils. Gemeinsam mit Adolf Grimme versuchte er nach dem Krieg, den ehemaligen Richter Manfred Roeder vor Gericht zu bringen, der ihn und 52 andere Mitglieder der „Roten Kapelle“ zum Tode verurteilt hatte. Dieser Versuch scheiterte. Erst 2009 wurden die Urteile gegen die „Rote Kapelle“ aufgehoben.
Christian Weisenborn hat für seinen Film mit Historikern und Biografen gesprochen, verarbeitet aber vor allem die Erinnerungen seines Vaters. Im Anschluss an die Filmvorführung spricht der Historiker Dr. Jürgen Zarusky (Institut für Zeitgeschichte München – Berlin) mit dem Regisseur über seine Familie und die Arbeit am Film.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Münchner Volkshochschule GmbH und dem Institut für Zeitgeschichte München-Berlin statt. Der Eintritt ist frei.