An der Schwanthalerhöhe verläuft ein öffentlicher Fußweg von der Kazmairstraße nach Süden bis zur Heimeranstraße. Diese bisher noch unbenannte Verkehrsfläche trägt ab sofort den Namen Angelika-Lex-Weg. Das hat der Kommunalausschuss in seiner aktuellen Sitzung beschlossen. Die am 9. Dezember 2015 in München verstorbene Juristin und ehemalige Stadträtin Angelika Lex hat selbst viele Jahre im Westend gelebt und dort auch ihre eigene Anwaltskanzlei geführt. Geboren wurde sie 1958 in Rosenheim und verbrachte ihre Kindheit in Grabenstätt am Chiemsee. Nach ihrem Abitur zog sie nach München, um an der Ludwig-Maximilian-Universität Jura zu studieren und schloss dieses Studium 1986 mit dem 2. juristischen Staatsexamen erfolgreich ab. Es folgte die Eröffnung einer eigenen Anwaltskanzlei und der Weg in die Politik, der sie von 1990 bis 1995 bis in den Münchner Stadtrat führte. Sowohl als Stadträtin als auch als Richterin am Bayerischen Verfassungsgerichtshof habe sie sich „als Bürgerin mutig und nachhaltig gegen Rassismus und Rechtsextremismus engagiert und sich für die Rechte von Bürgerinnen und Bürgern eingesetzt“, so die Gleichstellungsstelle in ihrer Stellungnahme. Zu den Erfolgen ihrer damaligen Politik zählen unter anderem zwei Institutionen, die heute einen bedeutenden Teil zur Bewältigung des Flüchtlingszustromes darstellen: Das Flüchtlingsamt sowie Refugio, die Beratungsstelle für AsylbewerberInnen, die Opfer von Folter und Gewalt geworden sind. Wegen ihres stets engagierten Eintretens für Grund- und Bürgerrechte, in der Flüchtlings- und Migrationspolitik, sowie gegen Rassismus und Rechtsextremismus wurde Angelika Lex 2015 mit dem Georg-Elsner-Preis der Stadt München ausgezeichnet. „Diese Benennung kommt nicht nur dem Wunsch des Münchner Stadtrats nach vornehmlich weiblich benannten neuen Straßen nach. Sie erinnert besonders an eine starke Persönlichkeit mit beeindruckender Vita, die stets ihr Möglichstes tat, um denen zu helfen, die Hilfe brauchten. Dass die Stadt dem Vorschlag nachkommt, diese Persönlichkeit nun mit einer Verankerung im Münchner Straßenbild zu ehren, freut mich ganz besonders“, äußerte sich Kommunalreferent Axel Markwardt.