Im Rahmen der Projekttage „75. Jahrestag der Deportation der Münchner Sinti und Roma“ berichtet Siegfried Heilig am Mittwoch, 14. März, 19 Uhr, im Zeitzeugengespräch „Meine Großmutter hat uns das Leben gerettet“ mit Hannes Burkhardt, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen – Nürnberg, im Auditorium des NS-Dokumentationszentrums München, Max-Mannheimer-Platz 1, über sein bewegtes Leben und seine Erinnerungen an die Verfolgung durch die Nationalsozialisten.
Heilig wurde 1934 in Bloensdorf (Kreis Wittenberg) geboren und wuchs in Magdeburg auf. Am 1. März 1943 wurden die Magdeburger Sinti und Roma nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Siegfried Heilig, seine Eltern und Geschwister entkamen der Deportation Dank seiner Großmutter Anna Heilig, die sie in einem Packwagen versteckte. Anna Heilig selbst wurde in Auschwitz ebenso wie zahlreiche andere Angehörige ermordet. Der neunjährige Siegfried, seine Eltern und Geschwister überlebten die nächsten zwei Jahre bis zur Befreiung in Verstecken im Raum Brandenburg in ständiger Angst. Die Familie war bei Kriegsende völlig unterernährt und aufgrund der miserablen Lebensumstände sehr krankheitsanfällig.
Erst im hohen Alter ist es Siegfried Heilig möglich, über seine Geschichte – vor allem aber über seine Großmutter und andere ermordete Verwandte – öffentlich zu sprechen. Für sein Engagement als Zeitzeuge erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Heute lebt Siegfried Heilig in Nürnberg.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Bayern e.V. und dem Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst statt.
Der Eintritt ist frei.