Inklusion ist ein richtungsweisendes Thema, ambitionierte Aufgabe und zukunftsweisende Chance zugleich – auch in der Stadtplanung. Der Stadtrat hatte deswegen Ende 2013 beschlossen, den neuen Stadtteil Freiham zu einem Vorreiter in Sachen Teilhabe zu ernennen. Im heutigen Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung hat das Referat für Stadtplanung und Bauordnung eine Expertise dazu vorgestellt, die neben konkreten Maßnahmen in Freiham auch Erfahrungen und Lösungsansätze für andere Projekte aufzeigt. Sie ist das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit aller am Planungsprozess beteiligten städtischen Referate, des Behindertenbeirates der Landeshauptstadt München, sozialer Einrichtungen und Verbände, weiterer Experten sowie des Bezirksausschusses 22 Aubing – Lochhausen – Langwied und Menschen, die aus eigenen Erfahrungen auf Grenzen im Alltag stoßen.
Beim ersten Realisierungsabschnitt Freiham Nord, der sich aktuell in der baulichen Umsetzung befindet, setzen die städtischen Referate bereits die Ziele der Inklusion in ihren konkreten Bauprojekten wie etwa beim inklusiv gestalteten Sportpark und beim Bildungscampus um. Auch für den Landschaftspark Freiham, für den im Sommer 2017 der Wettbewerb entschieden wurde, ist eine inklusive Ausstattung vorgesehen. Im zweiten Realisierungsabschnitt werden die Ergebnisse der Untersuchung in die Bauleitplanung einfließen. Öffentliche Räume sowie Grün-, Frei- und Spielflächen sollen so geplant und gestaltet werden, dass sie die gemeinsame Begegnung und Teilhabe aller Menschen fördern. Für die alltägliche Begegnung sollen Treffpunkte, also belebte Orte und Freiräume entwickelt werden. Kurze und sichere Wege vor allem für Kinder sind Teil dieses Leitziels. Grundlage der Erarbeitung der Expertise war der konkrete räumliche Bezug zu Freiham, um nach der Analyse entsprechende Maßnahmen umzusetzen.
Darüber hinaus konnten bei der Zusammenstellung von Anforderungen und Handlungsfeldern übertragbare Planungsansätze zum Aufbau eines inklusiven Stadtteils identifiziert werden, auf die bei künftigen Planungen zurückgegriffen werden kann. So sind zum Beispiel grundlegende Voraussetzungen für einen inklusiven Stadtteil die Zugänglichkeit und Nutzbarkeit von Orten und Angeboten durch bauliche Barrierefreiheit, aber auch Kommunikation und Bereitstellung von Information.
Die Expertise wurde mit finanzieller Beteiligung der Obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern durch das Förderprogramm „Zuschüsse des Landes für städtebauliche Planungen und Forschungen“ erstellt und ist in der Publikation „Freiham – ein inklusiver Stadtteil“ übersichtlich zusammengefasst. Acht Kernthemen, zum Beispiel „Mobil sein“, „Wohnen“ oder „Gemeinschaft leben“, werden unter den Aspekten der Teilhabe behandelt und durch konkrete Beispiele sowie Experteninterviews ergänzt.
Die Broschüre ist unter www.muenchen.de/freiham, Thema „Inklusion“, im Internet veröffentlicht. Sie ist außerdem kostenlos im PlanTreff, Blumenstraße 31, zu den Öffnungszeiten am Montag, Dienstag, Donnerstag, jeweils 10 bis 17 Uhr, und am Freitag,10 bis 14 Uhr, erhältlich.