„Schlagzeilen gegen Hitler“ und „Nachlass“ – dies sind die Titel von zwei Dokumentarfilmen, die das NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1, im Rahmen des diesjährigen DOK.fest präsentiert. Beide Vorführungen – am Donnerstag, 3., und Freitag, 4. Mai – finden im Auditorium statt. Der Eintritt kostet jeweils 9 und ermäßigt 7,50 Euro. Karten sind über München Ticket erhältlich.
- Die Dokumentation „Schlagzeilen gegen Hitler“ am Donnerstag, 3. Mai, um 19 Uhr von Regisseurin Ute Bönnen erzählt mit historischen Inszenierungen und Archivmaterial ein bisher kaum bekanntes Kapitel der Münchner Pressegeschichte: die Geschichte der mutigen Journalisten der „Münchener Post“, der sozialdemokratischen Münchener Tageszeitung und ihren Kampf gegen Hitler. Die Redakteure, darunter Eugen Kirchpfening, der spätere Gründer der Süddeutschen Zeitung Edmund Goldschagg sowie Julius Zerfaß, erkannten bereits in den frühen 1920er Jahren die Gefahr, die von Hitler ausging, und warnten vor dem jungen unbekannten Agitator aus Österreich. Trotz persönlicher Verfolgung ließen sie sich nicht einschüchtern und kämpften bis zur Schließung der traditionsreichen Zeitung 1933 für die Pressefreiheit, indem sie die Machenschaften der Nazionalsozialisten enthüllten und anprangerten. Die Dokumentation „Schlagzeilen gegen Hitler“ feiert im NS-Dokumentationszentrum München Weltpremiere. Sie ist die erste deutsche Eigenproduktion von National Geographic. Im Anschluss an die Filmvorführung ist eine Diskussionsrunde mit der Produzentin Jasmin Gravenhorst und weiteren Gästen geplant.
- „Wird der Holocaust für junge Menschen bald so weit weg sein wie der Dreißigjährige Krieg oder die Schlacht im Teutoburger Wald?“ Für die sieben Kinder und Enkel von hochrangigen NS-Tätern und Holocaust-Überlebenden, die in dem Dokumentarfilm „Nachlass“ am Freitag, 4. Mai, um 19 Uhr von ihren unterdrückten Schuldgefühlen und Traumata sowie der befreienden Auseinandersetzung mit diesem Vermächtnis erzählen, stellt sich diese Frage nicht. Ihre Lebensberichte wechseln sich mit Bildern von Ausstellungsvorbereitungen in Buchenwald, der Arbeit in einer Stolperstein-Werkstatt oder Adi Kantors Führungen durch die Ausstellung „Topographie des Terrors“ in Berlin ab. Der Dokumentarfilm „Nachlass“ lädt zur Reflexion über unsere Erinnerungskultur und deren Unerlässlichkeit ein – auch nach dem Ableben der letzten Zeitzeugen der Shoah. Im Anschluss an die Filmvorführung findet ein Publikumsgespräch mit den beiden Filmemachern Gabriele Voss und Christoph Hübner statt.