Die Münchner Stadtentwässerung (MSE) hat am Freitag ihre zentrale Kanalbetriebsstation an der Schleißheimer Straße mit einem Tag der offenen Tür offiziell eröffnet. In der neuen Station arbeiten rund 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kanalbetriebs, die bislang noch in verschiedenen, über das Stadtgebiet verteilten Standorten beschäftigt waren. Auf dem knapp 12.000 Quadratmeter großen Areal sind neben der Verwaltung die Fachbereiche Instandhaltungsplanung, Störung und Service, Leitung der Kanalreinigung, baulicher Unterhalt, Kanalinspektion, Maschinentechnik sowie Mess- und Regeltechnik einschließlich aller zugehörigen Werkstätten und Lager untergebracht. Zudem sind neben Garagen für die Großfahrzeuge der Münchner Stadtentwässerung auch Stellplätze für Klein-Lkws und Dienst-Pkws vorhanden.
Mit dem Neubau ist der Wechsel des Kanalbetriebs von einer gebiets- zu einer prozessorientierten Struktur abgeschlossen. Die Ableitung des Ab- und Niederschlagswassers im über 2.400 Kilometer langen Münchner Kanalnetz wird nun zentral von dem neuen Standort aus koordiniert und sichergestellt – mit Unterstützung der beiden Betriebsstationen Ost am Otto-Hahn-Ring in Neuperlach und West an der Bergsonstraße in Aubing. Der große Vorteil der neuen Struktur liegt vor allem in zentralisierten Prozessen und optimierten Schnittstellen: Die Ressourcen können künftig weitaus flexibler geplant werden – für noch rundere und effizientere Abläufe. Die Baukörpergestaltung der neuen Station überzeugt in ihrer städtebaulichen Kompaktheit sowie ihrer funktionalen Qualität. Robuste Materialien wie Klinker, Beton und Glas entsprechen dem Werkstattcharakter des Gebäudes. Eine hinterlüftete Fassade aus Klinkermauerwerk prägt zusammen mit den notwendigen Fensterflächen das äußere Erscheinungsbild. Der Innenbereich ist ebenfalls funktional gestaltet. Wände und Decken sind überwiegend aus unbehandeltem Sichtbeton, die Böden aus geschliffenem Estrich. Einzelne Flurwände korrespondieren mit dem Sichtmauerwerk der Fassade.
Die vom Stadtrat genehmigten Projektkosten für die neue zentrale Kanalbetriebsstation lagen bei knapp 45 Millionen Euro. Das Baureferat begann mit den Bauarbeiten im August 2014. Sie wurden im Mai 2017 termin- und kostengerecht abgeschlossen.