Von Dienstag, 15. Mai, bis zum 26. Juni zeigt das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, immer dienstags um 18.30 Uhr in der Reihe „MissRepresentation“ vier Spiel- und drei Dokumentarfilme von den 1960er Jahren bis zur Gegenwart von Regisseurinnen, die sich mit der gesellschaftlichen Position und medialen Darstellung von Frauen auseinandersetzen.
Mit dem Aufkommen der Me-too-Kampagne im Oktober 2017 entstand eine neue Welle des Feminismus. Besonders die Geschlechterverhältnisse in der Filmbranche gerieten dabei ins Licht der Öffentlichkeit. Auch innerhalb der fiktiven Welten des Kinos wurden gesellschaftliche Ungleichheiten immer wieder reproduziert, sowohl im klassischen Hollywood- als auch im Autorenkino.
Bereits in den 1960er Jahren setzt eine erste Welle feministischen Filmschaffens ein. In Mai Zetterlings „Flickorna (Die Mädchen)“ spielen drei Frauen Aristophanes‘ Stück „Lysistrata“, identifizieren sich immer stärker mit ihren Rollen und diskutieren Fragen nach Geschlechterrollen, Konsumkultur und bourgeoisen Ritualen. Der Film wird so zu einem frühen Beispiel für eine feministische Attacke auf die männerdominierte kulturelle Elite. In „Sois belle et tais-toi! (Sei schön und halt den Mund!)“ interviewt die Schauspielerin Delphine Seyrig bereits 1981 französische, englische und amerikanische Kolleginnen über ihre Arbeitsbedingungen und geschlechts- spezifischen Erfahrungen bei der Filmarbeit. Damit deutet der Film bereits die Themen an, um die sich auch der aktuelle Diskurs dreht.
Mit Patty Jenkins‘ Actionfilm „Wonder Woman“ wird ein aktuelles Beispiel des Blockbuster-Kinos gezeigt, das sich mit der Suche nach neuen Identifikationsmöglichkeiten für Frauen auseinandersetzt.
Nähere Informationen zu allen Filmen und Terminen gibt es unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film.
Der Eintritt kostet 4 Euro, 3 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ. Aufschlag bei Überlänge und 3D. Karten können telefonisch vorbestellt werden unter 233 96450.