In München beziehen im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung weniger Menschen Sozialleistungen als in anderen Großstädten. Das geht aus einem Kennziffernvergleich der 16 großen deutschen Großstädte hervor, mit dem sich der Sozialausschuss heute befasst hat.
Eine zentrale Kennziffer dieses Vergleichs ist die sogenannte „Transferleistungsdichte“, das heißt der Anteil der Leistungsberechtigten je 1.000 Einwohner. Die Auswertung von 2016 ergibt für München eine Gesamtdichte von 62 (2015: 63,1); damit liegt die Landeshauptstadt weiterhin deutlich unter dem Durchschnitt der verglichenen Städte (131,0). Gegenstand des Vergleichs sind die Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch XII (SGB XII) – die Hilfe zum Lebensunterhalt, die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, die Hilfen für Gesundheit sowie die Hilfe zur Pflege – und der kommunale Anteil an den Leistungen zur Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II). Die Landeshauptstadt stellt sich seit 1995 dem so genannten Benchmarking der 16 großen deutschen Großstädte.
München und die Metropolregion zählen zu den Regionen mit dem höchsten Entwicklungspotential in Europa. Jedoch hat diese Prosperität auch Schattenseiten. Über eine Viertelmillion Menschen in München leben unter oder am Rande der Armutsrisikogrenze und können ihre Lebenshaltungskosten nicht oder nur schwer bestreiten. München wirkt dieser Entwicklung mit einer aktiven Sozialpolitik entgegen, beispielsweise durch freiwillige Leistungen, die mit Spenden und Stiftungsmitteln und durch die Landeshauptstadt freiwillig finanziert werden und die oftmals nicht ausreichenden gesetzlichen Leistungen ergänzen.