Im größten städtischen Atelierhaus am Domagkpark in der Margarete-Schütte-Lihotzky-Straße 30 beginnt voraussichtlich im Juni 2019 der nächste fünfjährige Belegungszeitraum. Um den Wechsel in den 102 Räumen frühzeitig planen zu können, hat der Kulturausschuss des Stadtrats in seiner Sitzung am 9. Mai nach Vorberatung durch eine Jury über die künftige Belegung entschieden. 45 der bisherigen Mieterinnen und Mieter werden bleiben können, hinzu kommen 57 neu ausgewählte Künstlerinnen, Künstler und Ateliergemeinschaften. Die Zu- und Absagen werden den Bewerberinnen und Bewerbern in den nächsten Tagen zugesandt. Die Arbeitsateliers mit Basisausstattungen sind zwischen 19 und 95 Quadratmeter groß, der Mietpreis beträgt derzeit durchschnittlich 6 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter. Ein Teil der Künstlerinnen und Künstler erhält aktuell zusätzlich im Rahmen der städtischen Atelierförderung einen monatlichen Mietzuschuss, abhängig von der Ateliergröße.
Grundsätzlich soll die Atelierförderung – als eine Form der Unterstützung und auch Auszeichnung des künstlerischen Potenzials – einem möglichst großen Kreis zugute kommen. Stadtrat und Künstlerverbände befürworten daher einen regelmäßigen Belegungswechsel in den städtischen Atelierhäusern. Aufgrund der besonderen Vorgeschichte der Domagk-Ateliers, die aus einer temporären Künstlerkolonie hervorgegangen sind, hatte der Stadtrat hier ausnahmsweise Wiederbewerbungen zugelassen. 92 Personen haben 2018 bislang diese Möglichkeit in Anspruch genommen.
Insgesamt lagen 269 Bewerbungen vor, aus denen eine Jury 59 Künstlerinnen und 43 Künstler empfohlen hat. Sie kommen aus der Bildenden, Performativen und Angewandten Kunst. Der besondere Nutzungsmix der ersten beiden Belegungszeiträume seit 2009 wird damit in 95 von 102 Ateliers fortgeführt. Zwei Räume stehen zudem als Gastateliers für den überregionalen und internationalen Austausch zur Verfügung. Und fünf wurden zu Musikproberäumen umgebaut.
Der Jury unter Vorsitz des Kulturreferenten Dr. Hans-Georg Küppers gehörten Anita Edenhofer (Berufsverband Bildender Künstler München und Oberbayern), Dr. Sarah Hegenbart (freie Kuratorin), Markus Braun-Falco (Initiative Münchner Galerien zeitgenössischer Kunst), Maximilian Bayer (Akademie der Bildenden Künste München), Jens Kabisch (Förderpreisträger Bildende Kunst 2011), Ugo Dossi (freier Künstler und Kurator) sowie aus dem ehrenamtlichen Stadtrat Dorothea Wiepcke und Marian Offman (beide CSU-Fraktion), Dr. Constanze Söllner-Schaar und Julia Schönfeld-Knor (beide SPD-Fraktion) sowie Sabine Krieger (Fraktion Die Grünen – rosa liste) an.