Zwei Fliegen mit einer Klappe? Schul- und Betriebssport Hand in Hand
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Rathaus Umschau 94 / 2018, veröffentlicht am 18.05.2018
Zwei Fliegen mit einer Klappe? Schul- und Betriebssport Hand in Hand
Anfrage Stadtrats-Mitglieder Beatrix Burkhardt, Kristina Frank und Dorothea Wiepcke (CSU-Fraktion) vom 24.1.2018
Antwort Stadtschulrätin Beatrix Zurek:
Auf Ihre Anfrage vom 24.1.2018 nehme ich Bezug.
Ihrer Anfrage haben Sie folgenden Sachverhalt vorausgestellt:
„Im Dezember wurde bekannt, dass eine Münchner Versicherungsgesellschaft den Pachtvertrag mit ihrem Betriebssportverein für das – von die- sem Betriebssportverein genutzte Sportgelände an der Osterwaldstraße – gekündigt hat. Es ist bisher nicht bekannt, ob ein neuer Pachtvertrag für das Gelände abgeschlossen wurde.
Zum Schuljahr 2018/2019 zieht das Oskar-von-Miller-Gymnasium mit seinen knapp 1000 Schülern in sein Ausweichquartier an die Ungerer-/Ecke Domagkstraße. Das Ausweichquartier soll auch nach der Sanierung des Oskar-von-Miller-Gymnasiums langfristig von anderen Schulen genutzt werden, deren Schulgebäude saniert werden müssen. Im Ausweichquartier selbst besteht keine Möglichkeit, Sportunterricht abzuhalten. Das bedeutet, dass den Schülern ein Shuttleverkehr und entsprechende Wegezeiten zugemutet werden müsste. Hierdurch entstehen natürlich auch Kosten. Das Sportgelände an der Osterwaldstraße, das bisher alleinig vom SV Weißblau Allianz e.V. genutzt wurde, ist lediglich 500m Fußweg vom Schul-Ausweichquartier entfernt.“
Zu den von Ihnen gestellten Fragen kann ich Ihnen Folgendes mitteilen:
Frage 1:
Besteht die Möglichkeit, dass die Stadt München mit der Allianz in Verhandlungen bezüglich der Anmietung des Sportgeländes an der Osterwaldstraße tritt?
Antwort:
Das Sport- und Freizeitzentrum befindet sich derzeit im Eigentum der Allianz AG. Der bestehende Pachtvertrag mit dem nutzenden Verein SV Weißblau-Allianz München e.V. wurde zum 31.7.2018 gekündigt. Aus rechtlicher Sicht kann die Fa. Allianz weder gezwungen werden, die bisherige Vereinsnutzung fortzuführen, noch zu entscheiden, an wen sie das Grundstück künftig verpachtet. Insofern käme es nunmehr darauf an, was die Allianz weiter beabsichtigt.
Herr Oberbürgermeister Dieter Reiter ist bereits schriftlich an die Fa. Allianz herangetreten, um Möglichkeiten zum Erhalt der Sportflächen zu suchen.
Ergänzend teilt das Referat für Stadtplanung und Bauordnung Folgendes mit:
Die Entscheidung, das Sportgelände des SV Weißblau Allianz e. V. an der Osterwaldstraße als Sportgelände für die Schule an der Ungerer-/Ecke Domagkstraße zu nutzen, obliegt dem Referat für Bildung und Sport.
Frage 2:
Welche vertraglichen Möglichkeiten gäbe es, das Gelände an der Osterwaldstraße langfristig gemeinschaftlich für Schul- und Betriebssport nutzbar zu machen?
Antwort:
Die Landeshauptstadt München könnte, sofern die Fa. Allianz ihre Gesprächsbereitschaft signalisiert, Belegungszeiten für den Schul- und Vereinssport oder auch Breitensport anmieten und somit zur Wirtschaftlichkeit des Betriebs beitragen. Die Miet-/Pachtkonditionen müssten dann in weiteren Gesprächen geklärt werden.
Ergänzend teilt das Referat für Stadtplanung und Bauordnung Folgendes mit:
Voraussetzung für eine Nutzung für Schul-, Vereins- und Betriebssport ist, dass der Charakter der Fläche als „grüne“ Sportfläche – wie im Flächennutzungsplan dargestellt – erhalten bleibt.
Wegen der Lage im Außenbereich und der sensiblen Lage im Landschaftsschutzgebiet „Hirschau und Obere Isarau“ – das erst vor wenigen Jahren neu beschlossen wurde – wird eine Bebauung der Fläche, bis auf untergeordnete Nebenanlagen für Sportnutzung, äußerst kritisch gesehen.
An der Nutzung als Sportfläche gemäß Darstellung im Flächennutzungsplan wird weiterhin festgehalten.
Um Kenntnisnahme der vorstehenden Ausführungen wird gebeten. Wir gehen davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.