Hinweis zu Abfahrtzeiten für MVG-Kunden
Antrag Stadträtin Alexandra Gaßmann (CSU-Fraktion) vom 25.7.2018
Antwort Referat für Arbeit und Wirtschaft:
In Ihrem oben genannten Antrag fordern Sie die Münchner Verkehrsgesellschaft mbH auf, ein Pilotprojekt zur besseren Information von MVG-Kunden an Bushaltestellen zu starten. Dabei soll mithilfe von Hinweisplakaten oder mithilfe von sogenannten Störern auf die Möglichkeit der Online-Auskunft zu Abfahrtszeiten hingewiesen werden. Zusätzlich fordern Sie die MVG auf, eine kurze und prägnante Internetseite freizuschalten. Der Probebetrieb soll dabei stadtweit auch an Haltestellen angebracht werden, die mit einer automatischen Abfahrtsauskunft ausgestattet sind.
Nach Paragraph 60 Abs.9 GeschO dürfen sich Anträge ehrenamtlicher Stadtratsmitglieder nur auf Gegenstände beziehen, für deren Erledigung der Stadtrat zuständig ist. Das Anbringen von Hinweisplakaten zu Abfahrtszeiten fällt jedoch nicht in die Zuständigkeit des Stadtrates oder als laufende Angelegenheit in die Zuständigkeit des Oberbürgermeisters, sondern in den operativen Geschäftsbereich der Münchener Verkehrsgesellschaft mbH (MVG). Eine beschlussmäßige Behandlung der Angelegenheit im Stadtrat ist daher rechtlich nicht möglich. Daher wird der Antrag im Folgenden als Brief beantwortet.
Der Facharbeitskreis Mobilität des Behindertenbeirats der Landeshauptstadt München hat mitgeteilt, dass er den Antrag der CSU unterstützt und darüber hinaus auch die Ausstattung aller Haltestellen mit kontrastreichen elektronischen Abfahrtsanzeigern fordert.
Das Referat für Arbeit und Wirtschaft hat – der Intention Ihres Antrages entsprechend – eine Stellungnahme der Münchner Verkehrsgesellschaft mbH eingeholt, die uns Folgendes mitgeteilt hat:
„Die SWM/MVG haben in den letzten Jahren kontinuierlich in elektronische Anzeigegeräte investiert, sodass den Fahrgästen der MVG heute an den Bus- und Tramhaltestellen sowie in den U-Bahnhöfen knapp 1.400 elektronische Anzeiger für Echtzeitinformationen zur Verfügung stehen. Wie im Antrag bereits erwähnt, rüsten die SWM/MVG aufgrund ihrer hinlänglich bekannten angespannten finanziellen Situation derzeit jedoch bis auf wenige Ausnahmen keine weiteren Haltestellen mehr mit elektronischen Anzeigern aus.Ein Pilotprojekt mit Hinweisen auf unsere Echtzeitdaten in Printform an der Haltestelle, wie es im Antrag vorgeschlagen wird, ist jedoch aus unserer Sicht aus mehreren Gründen nicht sinnvoll:
Zum einen wäre eine Umsetzung nur teilweise möglich, da der Platz in den Vitrinen und Fahrplankästen an der Haltestelle beschränkt und gerade an Verkehrsknoten, an denen viele Linien verkehren, bereits voll ausgeschöpft ist mit Fahrplänen, Liniennetz- und Orientierungsplänen, gegebenenfalls Nachtnetzinformationen und aktuellen Informationen über Baustellen etc. Ein weiterer Aushang oder auch ein Störer, der wichtige Informationen überdecken würde, wäre dort nicht sinnvoll. Informationen außerhalb der Vitrinen in den Wartehallen anzubringen, ist uns aufgrund von vertraglichen Vereinbarungen mit unserem Werbepartner DSM Decaux nicht möglich.
Zum anderen ist die App ‚MVG Fahrinfo‘ tatsächlich heute schon sehr vielen Fahrgästen bekannt, da sie aktuell in der neuesten Version auf 1,3 Millionen Smartphones mit iOS und Android Betriebssystemen installiert ist. Damit können die Fahrgäste, die die kostenlose App auf ihrem Smartphone installiert haben, sich über diesen Weg immer und überall über die Abfahrtszeiten ‚ihrer‘ Verkehrsmittel in Echtzeit sowie über aktuelle Störungen im Netz informieren.
Die Echtzeiten von U-Bahn, Bus und Tram sowie der S-Bahn sind darüber hinaus auch auf der App ‚MVG more‘ zu finden, über die zum Beispiel auch die Ausleihe des MVG Rads erfolgt.
Auch auf ihrer Website veröffentlicht die MVG ihre Echtzeiten seit Jahren erfolgreich unter mvg.de/Abfahrten. Monatlich werden allein über die Webseite ca. 1,5 Millionen Abfahrten abgerufen. Die meisten davon beziehen sich auf die wichtigsten Umsteigehaltestellen.
Dass unsere App ‚MVG Fahrinfo‘ und unsere eingängige Website mvg. de so bekannt sind, liegt sicherlich auch daran, dass wir in sämtlichen Broschüren, auf Plakaten, in den Kundencentern, auf Infoscreen, im Fahrgastfernsehen unter anderem immer wieder darauf hinweisen.
Smartphone-Nutzer, die einen QR-Code Reader installiert haben, finden zudem auf unseren Aushangfahrplänen in den Vitrinen und Fahrplankästen einen QR-Code, der direkt zu den aktuellen Abfahrtszeiten der jeweiligen Linie führt.“Seitens des Referats für Arbeit und Wirtschaft kann zwischenzeitlich ergänzend mitgeteilt werden, dass der Freistaat Bayern mittlerweile die Möglichkeit einer Förderung dieser Anzeiger in Aussicht gestellt und die MVG einen Förderantrag hierzu gestellt hat. Ein Ergebnis liegt derzeit noch nicht vor. Sollten entsprechende Fördermittel bewilligt werden, kann ein weiterer sukzessiver Ausbau erfolgen.
Über den weiteren Verlauf und die Entwicklungen zum Thema Förderantrag lassen wir uns natürlich zeitnah informieren.
Ich bitte Sie, von den vorstehenden Ausführungen der Münchner Verkehrsgesellschaft mbH Kenntnis zu nehmen und hoffe, dass Ihr Antrag zufriedenstellend beantwortet ist und als erledigt gelten darf.