Fachtag zur kooperativen Ganztagsschule
Antrag Stadtrats-Mitglieder Anja Berger, Jutta Koller, Sabine Krieger und Oswald Utz (Fraktion Die Grünen – rosa liste) vom 20.12.2018
Antwort Stadtschulrätin Beatrix Zurek:
Nach Paragraph 60 Abs. 9 GeschO dürfen sich Anträge ehrenamtlicher Stadtratsmitglieder nur auf Gegenstände beziehen, für deren Erledigung der Stadtrat zuständig ist. Bei den von Ihnen mittels Antrag vom 20.12.2018 vorgebrachten Anregungen handelt es sich jedoch um eine laufende Angelegenheit, die für die Stadt München keine grundsätzliche Bedeutung hat und auch keine erhebliche Verpflichtung erwarten lässt. Daher obliegt deren Besorgung nach Artikel 37 Abs. 1 GO und Paragraph 22 GeschO dem Oberbürgermeister, weshalb eine Beantwortung auf diesem Wege erfolgt.
In Ihrem Antrag baten Sie darum, in 2019 einen Fachtag zum Thema „kooperative Ganztagsschule“ durchzuführen. Mit verschiedenen Formaten (Diskussionsrunden, Vorträge, Workshops etc.) sollen alle die Fragen behandelt werden, die zur Zeit in den verschiedenen Runden angesprochen werden.
Hierzu kann ich Ihnen Folgendes mitteilen:
Zum Schuljahr 2018/2019 wurde am bayernweit ersten Modellstandort, der Grundschule am Pfanzeltplatz, die Kooperative Ganztagsbildung eingeführt. Ab dem Schuljahr 2019/2020 sind bayernweit bis zu 50 Modellstandorte geplant. Ziel für das Schuljahr 2019/2020 ist es, dass zehn Standorte in München die Kooperative Ganztagsbildung anbieten. Ursprünglich wollte das Referat für Bildung und Sport die Eltern bereits im November 2018 bei den Tagen der Einschulung über die Standorte informieren.
Am 11.3.2019 hat das Bayerische Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales nun für die neun neuen Modellstandorte eine Unbedenklichkeitsbescheinigung zugeleitet, somit können die Planungen an den neun weiteren Standorten neben dem Pfanzeltplatz weitergeführt werden.
Am 12.3.2019 wurden die Grundschulen und die Ganztagskooperationspartner darüber informiert. An den Modellstandorten fanden zudem Elternabende statt, damit die Eltern vor der Einschreibung am 3.4.2019 informiert sind.In den letzten Monaten wurden in verschiedensten Gremien (u.a. Dach-Arge, Fach-Argen, Arbeitsausschuss Kommunale Kinder- und Jugendhilfeplanung, Kooperationsgremium Jugendhilfe und Schule, Kooperationsgespräch Schule und Jugendhilfe, regelmäßiger Austausch mit dem Sozialreferat/Jugendamt) sowie in vielen einzelnen Gesprächen mit Vertreterinnen und Vertretern freigemeinnütziger und sonstiger Träger die Kooperative Ganztagsbildung vorgestellt und intensiv diskutiert.
Die Verknüpfung mit anderen Angeboten der Jugendhilfe, wie offene Jugendarbeit, Schulsozialarbeit, JAS oder Hilfen zur Erziehung ist eine Leitidee der Kooperativen Ganztagsbildung.
In Bezug auf Inklusion kommen vielfältige schulische Förderangebote für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Kontext Schule bei der Kooperativen Ganztagsbildung zum Tragen.
Eine Vernetzungsarbeit mit weiteren wichtigen Bildungsakteurinnen und -akteuren ist Teil des pädagogischen Konzepts.
Die Expertisen und sehr viele Anregungen aus diesen Gesprächen sind in die Sitzungsvorlage Nr. 14 – 20/V 14058 eingeflossen, die in der gemeinsamen Sitzung des KJHA und des Bildungsausschusses am 26.3.2019 behandelt worden ist. So wurde u.a. ein Antragspunkt aufgenommen, in dem das Referat für Bildung und Sport beauftragt wird, zusammen mit dem Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales sowie dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus ein Verfahren zur Auswahl des Ganztagskooperationspartners (Trägerauswahl) zu erarbeiten. Der endgültigen Beschlussvorlage hat der Stadtrat in der Vollversammlung am 10.4.2019 zugestimmt. Vielfältige Fragestellungen wurden mit der Beschlussfassung beantwortet und verbindlich geregelt.
Der Kooperative Ganztag geht von einem gemeinsamen Bildungs- und Erziehungsauftrag von Schule und Jugendhilfe aus. Grundlage für diese Umsetzung im Sinne der Ganztagsbildung ist ein Agieren der Kooperationspartner auf Augenhöhe.
Für die Modellstandorte liegen jedoch derzeit noch kaum Erfahrungswerte vor.
Ein Fachtag zu einem späteren Zeitpunkt ist grundsätzlich zu begrüßen, um alle Bildungsakteurinnen und -akteure sowie weitere Interessierte an einer gelungenen Umsetzung der Kooperativen Ganztagsbildung weiterhin zu beteiligen und einzubinden.
Um Kenntnisnahme der vorstehenden Ausführungen wird gebeten.
Ich gehe davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.