Die Landeshauptstadt sucht private Vermieter, die bereit sind, ihre Wohnungen der Stadt zur Belegung zur Verfügung zu stellen. Das Sozialreferat hat dazu jetzt das Programm „Soziales Vermieten leicht gemacht“ gestartet und den ersten Belegungsbindungsvertrag mit einem privaten Eigentümer abgeschlossen.
Sozialreferentin Dorothee Schiwy: „Wir haben in München nur noch wenige verfügbare städtische Flächen. Deshalb wird es für uns als Stadt immer schwerer, die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum allein im Neubau zu erfüllen. Besonders für Haushalte mit einem geringen Einkommen ist es kaum mehr möglich, selbständig bezahlbaren Wohnraum auf dem freien Markt zu finden. Wir haben deshalb zwei Modelle erarbeitet, die es Menschen, die eine Wohnung besitzen, so einfach wie möglich machen, sozial zu vermieten. Sie bekommen größtmögliche Sicherheit in Bezug auf ein stabiles und dauerhaftes Mietverhältnis. Ich rufe alle Wohnungseigentümerinnen oder Wohnungseigentümer, die einen sozialen Beitrag für München leisten wollen, auf, sich bei uns zu melden und mit uns zusammenzuarbeiten“.
Im Rahmen des Programms räumt der Wohnungseigentümer der Landeshauptstadt München das Belegungsrecht für seine Wohnung für eine Dauer von zehn oder 15 Jahren ein. Die Landeshauptstadt München be- sitzt damit das Recht, die Wohnung zu belegen. Im Gegenzug erhält der Wohnungseigentümer neben der ortsüblichen Vergleichsmiete eine Bindungsprämie. Die Höhe der Grundprämie ist abhängig von der gewählten Bindungsdauer, vom gewählten Modell und von der Größe des Haushalts, mit dem die Wohnung belegt wird und liegt zwischen 10.000 und maximal 46.500 Euro.
Beim Modell I „Soziales Vermieten leicht gemacht Klassik“ erfolgt eine Belegung der Wohnungen mit städtischen Dienstkräften. Das Sozialreferat schlägt dem Wohnungseigentümer dabei mehrere Haushalte zur Auswahl vor. Nach Auswahl schließt der Wohnungseigentümer einen direkten Mietvertrag mit der Mieterin beziehungsweise dem Mieter.
Das Modell II „Soziales Vermieten leicht gemacht in Kooperation“ ist für alle im Amt für Wohnen und Migration registrierten Haushalte, insbesondere Alleinerziehende und Familien, geöffnet. Hier entscheidet der Wohnungseigentümer, ob er ein direktes Mietverhältnis mit dem Haushalt möchte oder eine befristete Zwischenschaltung des Sozialreferats als Zwischenmieter in Kooperation mit der GEWOFAG Holding GmbH als Verwalterin. In dem Modell findet optional eine vielfältige Unterstützung für die Mieterinnen und Mieter statt, die im dauerhaften Wohnen stabilisiert werden sollen: Dabei ist unter anderem die Umsetzung der sozial und ökologisch orientierten Hausverwaltung vorgesehen.
Die Landeshauptstadt München verfolgt mit der Neuauflage des Belegrechtsprogramms das Ziel, jährlich 100 Belegrechtswohnungen zu gewinnen. Wohnungsangebote oder Fragen zum Programm nimmt das Amt für Wohnen und Migration per E-Mail an belegrechtsprogramm@muenchen.de entgegen.