Anlässlich des diesjährigen Weltdrogentags weist das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) auf die Angebote der städtischen Suchtberatung hin. Sie bietet neben Beratung auch niedrigschwellige Hilfsangebote sowie Streetwork für Menschen mit Suchtproblemen an. Betroffene und Angehörige werden kostenfrei und vertraulich beraten. Etwa ein Viertel der Erwachsenen in Deutschland hat mindestens einmal im Leben Drogen probiert, die allermeisten davon Cannabis. Zumeist bleibt es aber bei einem sporadischen, zeitlich begrenzten Konsum, denn nur ein kleiner Teil davon gibt an, dauerhaft Drogen zu konsumieren.
Aufgrund seiner Gefährlichkeit nimmt Heroin eine besondere Rolle ein. Auch wenn die Zahl der Drogentodesfälle in den letzten Jahren rückläufig war, sterben jedes Jahr etwa 40 bis 50 Menschen in München in Zusammenhang mit Drogenkonsum. Heroin ist - oft in Verbindung mit Alkohol, anderen Drogen und Medikamenten - am häufigsten an Drogentodesfällen beteiligt. In München ist von etwa 4.000 heroinabhängigen Menschen auszugehen.
Die Münchner Gesundheitsreferentin Stephanie Jacobs erklärt: „Heroinabhängige Menschen sind oft gesundheitlich stark belastet und befinden sich häufig in schweren sozialen Notlagen. Niedrigschwellige Hilfsangebote wie Kontaktläden und Streetwork sind besonders geeignet, den Betroffenen Zugang zum Hilfesystem zu verschaffen. Die Streetwork der Suchtberatung meines Hauses nimmt Kontakt zu drogenabhängigen Menschen auf, unterstützt bei akuten Problemlagen und vermittelt in speziellen Fach- und Behandlungseinrichtungen. Wir bieten Hilfe vor Ort für alle.“ Zu einer wesentlichen Verbesserung der Lebenssituation heroinabhängiger Menschen trägt die Substitutionsbehandlung bei. Die Vergabe von Ersatzstoffen wie Methadon und eine unterstützende psychosoziale Begleitung ermöglicht vielen Heroinabhängigen ein vergleichsweise geregeltes Leben zu führen, abseits von Illegalität und riskantem, gesundheitsschädigendem Drogenkonsum. Die Clearingstelle des RGU in der Paul-Heyse-Straße 20 berät und informiert Betroffene über die Möglichkeiten und Voraussetzungen einer Behandlung mit Ersatzstoffen sowie über weitere Hilfsangebote und vermittelt zeitnah in Substitutionsbehandlung.
Darüber hinaus stehen drogenabhängigen Menschen in München eine Vielzahl von weiteren Hilfseinrichtungen zur Verfügung. Das RGU fördert die ambulante Suchthilfe in München mit 2,08 Millionen Euro. Damit werden Projekte und Institutionen unterstützt, die von Prävention bis zur Überlebenshilfe alle Maßnahmen anbieten und damit zu einer modernen Suchthilfe gehören.