Im Juli 2017 wurde das Referat für Stadtplanung und Bauordnung durch einen Grundsatz- und Eckdatenbeschluss damit beauftragt, einen Masterplan zur stadtstrukturellen und stadtgestalterischen Neuordnung des Viehhofgeländes mit einem Konzept zum weiteren Vorgehen zu erstellen. Die Ergebnisse dazu wurden dem Stadtrat jetzt bekanntgegeben – ein entscheidende Grundlage, die Umsetzungschancen für eine Neuordnung des Geländes besser bewerten zu können.
Das Viehhofgelände zwischen dem nördlich gelegenen Schlachthof an der Zenettistraße und der südlich gelegenen Bahnlinie München-Rosenheim umfasst eine Fläche von etwa sieben Hektar. Der nach den Plänen von Arnold Zenetti erbaute Schlacht- und Viehof wurde 1878 eröffnet, durch Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg jedoch stark zerstört. Die meisten Straßenzüge haben nach dem Wiederaufbau jedoch ihren ursprünglichen Charakter erhalten. Um die Identität des Areals zu bewahren, wird insbesondere auf den Erhalt des denkmalgeschützten Bestandes sowie identitätsstiftender Elemente Wert gelegt.
In der Masterplanung wurde die schrittweise Entwicklung hin zu einem innerstädtischen, urbanen Gebiet überprüft. Das Ergebnis zeigt, dass eine Mischung mit zirka 600 Wohneinheiten, Flächen für soziale Infrastruktur, Kultureinrichtungen, Dienstleistungsangeboten und Gewerbe sowie einem Gewerbehof realisiert werden könnte. Südlich des Neubaus des Münchner Volkstheaters ist eine Platzfläche für saisonale und temporäre Nutzung möglich, an die eine großzügige öffentliche Grünfläche anschließt. Neben dem sich derzeit im Bau befindlichen Volkstheater könnte als zweiter Baustein der Gewerbehof konkret weiterentwickelt und baulich umgesetzt werden. Die Realisierung des Geländes auf Grundlage des Masterplanes setzt die Freimachung der bestehenden Gewerbehallen sowie die Verlagerung der Wagenwaschanlage voraus. Hierzu wird das Kommunalreferat in einer gesonderten Vorlage dem Stadtrat berichten. Der weitere Planungsprozess soll zudem mit intensiver Bürgerbeteiligung erfolgen.