Der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung hat in seiner heutigen Sitzung für einen Bereich auf dem Firmengelände der Knorr-Bremse AG nördlich der Moosacher Straße die Änderung des Flächennutzungsplanes mit integrierter Landschaftsplanung und den Bebauungsplan mit Grünordnung (Nr. 2142 ) – vorbehaltlich der Zustimmung durch die Vollversammlung – beschlossen. Angestrebt wird ein Quartier mit überwiegender Wohnnutzung einschließlich zugehöriger Infrastruktur und Nahversorgung, einer vollstationären Pflegeeinrichtung sowie privaten und einer großen öffentlichen Grünflächen, von der auch der denkmalgeschützte Firmensitz sowie die südlichen Kerngebiete profitieren werden. Zudem wurde das Ergebnis eines Realisierungswettbewerbs für den Kreuzungsbereich Moosacher Straße und Am Oberwiesenfeld bekannt gegeben.
Das Firmengelände der Knorr-Bremse AG wird derzeit bereits südlich zwischen Lerchenauer Straße und Am Oberwiesenfeld auf einer Fläche von 5,8 Hektar neu strukturiert. Durch die Verlagerung des Nutzungsschwerpunktes von industrieller Produktion zu hoch qualifizierten Arbeitsplätzen in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Montage soll der gewerbliche Teil verkleinert werden, um neben dem Kerngebiet neue Nutzungen zu ermöglichen. Entsprechend der Bebauung westlich Am Oberwiesenfeld, wo durch Umstrukturierung von Kerngebiets- in Wohnflächen bereits 410 neue Wohnungen fertiggestellt wurden, sollen nun östlich Am Oberwiesenfeld ebenfalls zirka 500 neue Wohneinheiten entstehen, die im Anschluss an die bestehenden Wohnhäuser nach Osten weitergeführt werden sollen. Für dieses Wohnquartier ist ein städtebaulicher und landschaftsplanerischer Realisierungswettbewerb geplant, der der weiteren Bauleitplanung zugrunde gelegt werden soll.
Zur Entwicklung des Kerngebiets am Kreuzungsbereich Moosacher Straße und Am Oberwiesenfeld wurde in der Kommission für Stadtgestaltung im Herbst 2016 die Durchführung eines Realisierungswettbewerbs empfohlen. Ein neuer Hochpunkt und das westlich benachbarte, bereits realisierte schlanke Hochhaus als ortsprägende Merkmale des Quartierseingangs und das östlich vorhandene denkmalgeschützte Verwaltungsgebäude bedurften aus Sicht der Stadtgestaltungskommission einer Feinabstimmung und eines Wettbewerbs, um die Komposition der beiden versetzten und gestaffelten Gebäude gestalterisch zu bewältigen. Die OPES Grundstücksverwaltungs- und -verwertungs GmbH hat daraufhin in Kooperation mit der Landeshauptstadt München einen Realisierungswettbewerb für ein Bürohochhaus durchgeführt, an dem fünf Architekturbüros teilgenommen haben.
Die Preisgerichtsentscheidung fiel am 17. April 2018. Der erste Preis ging an das Büro Hilmer Sattler Architekten Ahlers Albrecht Gesellschaft von Architekten mbH, München, Platz zwei an Müller Reimann Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin.
Im Nachgang zum Wettbewerbsverfahren hat die Ausloberin eine Überarbeitung der beiden Preisträger beauftragt und auch Höhen über 100 Meter im Hinblick auf daraus resultierende Auswirkungen auf die Tragwerksplanung, den Brandschutz und die Haustechnik untersuchen lassen, nach der sich der Bauherr für den zweiten Preisträger mit einer Höhe von 99 Meter entschieden hat. Bei dem Entwurf bieten laut Ausloberin Tragwerk, Erschließung, Grundrissgestaltung und Fassade erhebliche Vorteile in Bezug auf Flexibilität, Wirtschaftlichkeit und Effizienz des Gebäudes. Im weiteren Bebauungsplanverfahren ist die künftige Gebäudehöhe unter Berücksichtigung ihrer Fern- und Nahwirkung noch vertieft zu untersuchen.