Stadtverwaltung und Eigenbetriebe sollten beim Verzicht auf Einwegbecher mit gutem Beispiel vorangehen. Der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) hat sie bei der Umstellung unterstützt und nun die erfreulichen Ergebnisse dem Stadtrat vorgelegt.
Kristina Frank, Kommunalreferentin und 1. Werkleiterin des AWM: „Praktisch alle städtischen Referate, Eigenbetriebe und Gesellschaften haben in den letzten zwei Jahren dafür gesorgt, dass in ihren Bereichen Einwegbecher komplett verschwunden sind oder zumindest stark reduziert wurden. Durch das nunmehr gestiegene Bewusstsein der städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Problem Einwegbecher und durch die neuen städtischen Miet- und Pachtverträge, in denen Einwegverpackungen verboten sind, wird die Anzahl der Einwegbecher in der Stadtverwaltung München auch in Zukunft weiter abnehmen. Ich freue mich sehr und bin richtig stolz, dass die Referate der Stadt München sich so vorbildlich dafür einsetzen, unnötigen Abfall zu vermeiden“.
Praktisch alle Referate der Stadt München verzichten mittlerweile auf Einwegbecher und haben ihre Belegschaft mit umfangreichen Informationen, zum Teil auch durch die Ausgabe von Keramik-, Pfand- und/oder Thermobechern für das Thema sensibilisiert.
Das Kommunalreferat geht sogar noch weiter und hat in sein Vertragsmuster eine Verbotsklausel nicht nur für den Einsatz von Einwegbechern, sondern generell für die Verwendung von Einweg-Take-Away-Verpackungen eingefügt. Diese Klausel kommt in Zukunft bei allen Neuvermietungen zum Tragen. Zudem wurde das Haupthaus am Roßmarkt 3 zur „pappbecherfreien Zone“ erklärt.
Im Oktober 2017 hatte der AWM die stadtweite Kampagne „München hat‘s satt“ gestartet. Ziel der Kampagne war, die Münchner Bevölkerung für die Abfallproblematik zu sensibilisieren, die aus Einwegbechern entsteht. Jeden Tag werden in München schätzungsweise 190.000 Kaffeebecher benutzt und entsorgt. Um diese Dimension zu verbildlichen, hatte der AWM drei große aufblasbare „Riesenproblembecher“, deren Volumen jeweils genau diesen 190.000 Bechern entsprach, an prominenten Stellen in München aufgestellt, interessierte Bürgerinnen und Bürger beraten und auf Alternativen wie Porzellangeschirr, Pfandbecher oder mitgebrachte eigene Becher hingewiesen.
Die Kampagne fand über die Stadtgrenzen hinaus große Aufmerksamkeit und war ein großer Erfolg: Eine repräsentative Umfrage im November 2017 ergab, dass sich nahezu die Hälfte der Münchner Bürgerinnen und Bürger gestützt an die Becherkampagne erinnerte; insbesondere bei der jüngeren Bevölkerung, die eigentliche Zielgruppe, war die Kampagne sehr präsent.