Das diesjährige Sommerprogramm des Münchner Filmmuseums, St.-Jakobs-Platz 1,widmet sich von Dienstag, 9., bis Sonntag, 28. Juli, dem Wirken von Enno Patalas, der das Filmmuseum von 1973 bis 1994 geleitet hat. Am 7. August 2018 ist er in München verstorben. Gezeigt werden Beispiele von Restaurierungen, an denen er viele Jahre lang gearbeitet hat. Filme, die ihm besonders wichtig waren und über die er geschrieben hat. Filmkopien aus der Sammlung des Filmmuseums, die er erworben hat und auf die er besonders stolz war, und neben Werken, in denen er als Darsteller mitwirkte, vor allem seine Essayfilme, die meist in Zusammenarbeit mit seiner Frau Frieda Grafe entstanden sind. Eröffnet wird die Reihe am Dienstag, 9. Juli, um 19 Uhr mit Enno Patalas‘ und Frieda Grafes Essayfilm über Jean Renoir aus dem Jahr 1979 sowie dem Spielfilm „La Regle Du Jeu“ von Jean Renoir, eine bittere Gesellschaftssatire, die kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs den Niedergang der Bourgeoisie zeigt. Die meisten Programme bestehen aus kombinierten Kurzfilmen und Spielfilmen aus dem Archiv des Filmmuseums. „Abschied von Gestern“ von Alexander Kluge ist im Programm sowie „Chronik der Anna Magdalena Bach“ von Jean-Marie Straub & Danièle Huillet, für dessen Finanzierung Enno Patalas mit anderen eigens einen Filmfonds ins Leben rief. Neben Werken des Neuen Deutschen Films, einem Sammlungsschwerpunkt, wird der verstörende Dokumentarfilm von Alain Resnais „Nuit et Brouillard“ über den Holocaust gezeigt, gefolgt von „Beruf Neonazi“ von Winfried Bonengel, dessen Vorpremiere im Filmmuseum seinerzeit vom Oberbürgermeister verboten wurde. Auch Western sind dabei: Bei seinem Besuch im Filmmuseum schenkte Clint Eastwood dem Filmmuseum sogar die Filmkopie von „The Outlaw Josey Wales (Der Texaner), die am Freitag, 19. Juli, um 21 Uhr wieder zum Einsatz kommt. Natürlich dürfen auch Patalas‘ berühmte Restaurierungen von Fritz Langs „Metropolis“ und F.W. Murnaus „Nosferatu“ nicht fehlen. Das Programm ist so vielfältig wie die Filmgeschichte selbst – ein repräsentativer Ausschnitt daraus kann nun auf der Leinwand des Filmmuseums wiedererlebt werden.
Alle Titel und Termine unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film. Zu beachten sind die veränderten Anfangszeiten im Juli: Die Vorstellungen am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag beginnen jeweils um 19 Uhr, freitags, samstags und sonntags sind die Vorführzeiten wie gewohnt um 18.30 Uhr und 21 Uhr.
Der Eintritt kostet jeweils 4 Euro, 3 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ. Aufschlag bei Überlänge. Karten können vorbestellt werden unter Telefon 233-96450.