(10.7.2019 – teilweise voraus) Zu den Artikeln vom 9. Juli 2019 im Münchner Merkur und in der tz nimmt das Referat für Bildung und Sport wie folgt Stellung:
Es ist der Landeshauptstadt München ein großes Anliegen, alle Münchner Familien mit einem pädagogisch hochwertigen Kita-Platz zu versorgen und so die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. Die Platzvergabe ist noch nicht abgeschlossen – vielmehr ist sie ein laufender Prozess, bei dem die Plätze nicht gleichzeitig, sondern nach und nach vergeben werden müssen. Aber uns ist selbstverständlich bewusst, wie schwierig diese Situation für die Familien ist. Wie im letzten Jahr ist es unser Anliegen, allen Familien einen Platz anzubieten. Wir werden alles daran setzen, dass auch in diesem Jahr alle Kinder einen Betreuungsplatz finden. Das gestaltet sich durch die Möglichkeit der Mehrfachanmeldung bei verschiedenen Einrichtungen aber nicht ganz so leicht.
Seit der Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Kita-Platz für Ein- bis unter Dreijährige hat die Landeshauptstadt München diesen Anspruch stets erfüllt. Dies ist angesichts der steigenden Bedarfe und des deutschlandweiten Personalmangels eine Herausforderung, die die Landeshauptstadt aber stets gemeistert hat. Der Ausbau der Plätze in diesem Bereich schreitet zügig voran, seit 2000 ist die Zahl der Krippenplätze von 4.366 auf heute 22.600 Plätze gestiegen. Der aktuelle Versorgungsgrad für die Kinder mit Rechtsanspruch (Ein- bis unter Dreijährige) in München liegt bei 64 Prozent. In dieser Altersklasse wünschen sich aber nicht alle Eltern, dass ihr Kind betreut wird. Dies entspricht auch den bei den Eltern abgefragten Bedarfen. Wer jetzt noch keinen Platz bekommen hat, wird selbstverständlich weiterhin unterstützt. Die Landeshauptstadt München versucht, für jede einzelne Familie eine schnelle Lösung zu finden.
Auch im Bereich der ganztägigen Bildung und Betreuung von Grundschulkindern hat die Landeshauptstadt München ihr Platzangebot massiv ausgeweitet. Heuer sind im Bereich der ganztägigen Betreuung (gebundener und offener Ganztag, Tagesheim, Hort, Mittagsbetreuung, Kooperative Ganztagsbildung) über 35.000 Plätze zu vergeben. Derzeit läuft das Vergabeverfahren, das noch andauert.
Die bedarfsgerechte Versorgung der Grundschulkinder mit Plätzen für eine ganztägige Betreuung steht ganz oben auf der Agenda der Landeshauptstadt. Da alle Grundschulen staatliche Schulen sind, kann die Lösung jedoch nicht alleine von der Stadt gefunden werden. Stadt und Freistaat haben hier eine gemeinsame Verantwortung und sind deshalb bereits in Gesprächen. Beide Seiten haben das Ziel, dass sich die Betreuungssituation für Grundschulkinder in München möglichst rasch verbessert. Die Verbesserungen werden sowohl das schulische Ganztagsangebot als auch die Zusammenarbeit zwischen staatlicher Grundschule und Kindertagesbetreuung betreffen.
Durch die Ausweitung der Kooperativen Ganztagsbildung gibt es an insgesamt zehn Grundschulstandorten einen garantierten Platz für Erstklässler an der Sprengelschule. Insgesamt ist durch den Ausbau der Kooperativen Ganztagsbildung mit einem Platzzuwachs zu rechnen. Auch an verschiedenen Tagesheim-Standorten können zusätzliche Gruppen mit je 25 Kindern eingerichtet werden, z.B. in den Tagesheimen an der Keilberthstraße, Welzenbachstraße, Gerastraße und Fröttmaninger Straße.
Eltern, die bis jetzt noch keine Platzzusage über den kita finder+ erhalten haben, wurden kürzlich vom Referat für Bildung und Sport angeschrieben mit dem Hinweis, dass sie sich bei weiterhin bestehendem Betreuungsbedarf an die Elternberatungsstelle wenden können. Die Elternberatung unterstützt und berät die Münchner Familien auf der Suche nach einem passenden Betreuungsplatz. Grundsätzlich dauert die Platzvergabe an und es werden laufend Zusagen erteilt. Sowohl die Landeshauptstadt München als Trägerin von 436 Einrichtungen als auch 564 weitere Münchner Träger mit 970 Einrichtungen arbeiten derzeit mit Hochdruck an der Vergabe der Plätze.