Am Dienstag, 22. Januar, 19 Uhr, lädt das NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1, zum Gespräch mit Géraldine Schwarz ins Auditorium ein. Die deutsch-französische Journalistin, Autorin und Dokumentarfilmerin spricht mit Professorin Dr. Mirjam Zadoff, der Leiterin des NS-Dokumentationszentrums, über ihre Deutungen und ihren sehr persönlichen Beitrag zur Erinnerungskultur.
In ihrem Buch „Die Gedächtnislosen“ stellt Schwarz die These auf, die aktuellen rechtspopulistischen Strömungen in Europa seien damit zu erklären, wie sich die europäischen Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg mit ihrer Geschichte auseinandergesetzt haben. Zur Veranschaulichung verknüpft die in Frankreich aufgewachsene Autorin ihre Familiengeschichte mit den großen Entwicklungen.
Überdeutlich sind für Schwarz die Unterschiede beim Umgang mit der nationalen Geschichte: Während in Deutschland auch Mitläufertum und Mittäterschaft thematisiert wurden, blendete man diese in Frankreich weitgehend aus. In der Bundesrepublik entstand ein differenziertes Verständnis individueller Verantwortung in der Demokratie und ein kollektives Bewusstsein für die Gefahren rechtspopulistischen Denkens.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Literaturhaus München statt. Der Eintritt ist frei.