Erinnerungszeichen für ermordeten Flieger James M. Greene Archiv
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Rathaus Umschau 135 / 2019, veröffentlicht am 18.07.2019
Am Freitag, 19. Juli, übergibt Oberbürgermeister Dieter Reiter um 12 Uhr in der Rungestraße 8 das Erinnerungszeichen für James M. Greene an die Öffentlichkeit. Der 20-jährige Staff Sergeant der U.S. Air Force aus Texas war Mitglied der Besatzung eines US-Bombers, der am 19. Juli 1944 bei einem Luftangriff über München abgeschossen wurde. James Greene konnte sich mit dem Fallschirm retten. Die Nationalsozialisten formierten nach den Luftangriffen Greifkommandos, die Jagd auf abgeschossene Flieger machten. James Greene, der in einem Waldstück zwischen Solln und Pullach landete, fiel einem dieser Greiftrupps zum Opfer. Die beteiligten NSDAP-Funktionäre erschossen Greene kaltblütig, obwohl er sich ihnen ergeben hatte und damit als Kriegsgefangener unter dem Schutz der Genfer Konvention stand.
OB Dieter Reiter: „Die Erinnerungszeichen sollen uns vor Augen halten, dass unsere heutige Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist. Angriffe gegen Einzelne sind immer auch ein Angriff auf unsere Gesellschaft und auf unsere Freiheit. Wir dürfen sie nicht tatenlos hinnehmen. Wir müssen uns öffentlich zu unseren demokratischen Werten bekennen und sie gemeinsam verteidigen.“
Neben Familienmitgliedern von James Greene nehmen Angehörige weiterer Crewmitglieder an der Veranstaltung teil. Auch der Zeitzeuge Dr. Walter Grein ist am 75. Jahrestag der Ereignisse anwesend. Als junger Medizinstudent verhinderte er mutig den Mord an einem Kameraden von James M. Greene.
Die Veranstaltung findet teilweise auf Englisch statt. Auf Anfrage stellt die Koordinierungsstelle Erinnerungszeichen historische Informationen bereit und vermittelt Interviews mit den Angehörigen und Beteiligten. Kontaktmöglichkeiten und weitere Informationen finden sich unter http://www.muenchen.de/Erinnerungszeichen
(Siehe auch unter Terminhinweise)