Der Stadtrat hat den Startschuss zur Einführung neuer Büroraumkonzepte bei der Landeshauptstadt München (LHM) gegeben.
Die LHM befindet sich in einer enormen Veränderungs- und Wachstumsphase. Die stetig steigenden Einwohnerzahlen sind eine Herausforderung für die Verwaltung. Das Bedürfnis nach nachhaltigen Lösungen für die wachsende Stadtgesellschaft ist nur mit ausreichend qualifiziertem Personal zu decken. Das Personal- und Organisationsreferat (POR) rechnet mit einem Bedarf von mindestens 3.700 zusätzlichen Büroarbeitsplätzen bis zum Jahr 2027, möglicherweise sogar bis zu 5.700.
Aufgrund der in München geringen Leerstandsquote bei Büroimmobilien wird es zunehmend schwieriger, Büroflächen in geeigneten Lagen zu wirtschaftlichen Konditionen zu finden. Derzeit verteilt sich die zentrale Verwaltung der LHM auf 89 Gebäude mit einer Nettoraumfläche von 672.331 Quadratmetern.
Die bei der LHM derzeit am weitesten verbreitete Büroform ist das sogenannte „Zellenbüro“ mit festen Arbeitsplätzen. Der Stadtrat hat am 28. Juni 2017 eine Untersuchung zu neuen Büro- und Arbeitsplatzkonzepten beauftragt – unter anderem auch um Flächensparpotenziale zu prüfen. Hierzu wurde mit externer Unterstützung ermittelt, welche Konzepte dazu geeignet sind. Die Landeshauptstadt München wird daher in Folge der Erkenntnisse aus dieser Studie und zur Erreichung der gesteckten Ziele - Förderung Arbeitgeberattraktivität
- Stärkung der Zusammenarbeit und Förderung (persönlicher) Kommunikation
- Unterstützung von Veränderungsprozessen in der Verwaltung
- Flächenwirtschaftlichkeit
- Gestaltungsqualität
- Bürgernaher Dialog
ein neues Arbeitsplatzkonzept einführen, den „aktivitätsbasierten Multispace“. Dies stellt eine spürbare Veränderung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dar, weshalb diese im Veränderungsprozess intensiv eingebunden werden. Bereits jetzt sind die Personalvertretungen umfassend einbezogen. Im Bürogebäude des Kommunalreferats am Roßmarkt 3 wird ein Pilotprojekt initiiert.
Kommunalreferentin Kristina Frank: „Büroflächen sind in München knapp und teuer. Wir müssen deshalb unsere Bürostandorte effizienter nutzen und gleichzeitig Arbeitsplätze flexibler gestalten. Menschen arbeiten nicht mehr ‚nine to five‘, sondern auch im Homeoffice oder in Teilzeit. Wir werden unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei diesem Prozess eng einbinden. Denn das Büro hat eine hohe Bedeutung für die Gemeinschaftsbildung. Nur wenn sich die Menschen wohlfühlen, können sie gute Leistungen bringen. Unsere neuen ‚Business Clubs‘ haben nichts mit einem miefigen Großraumbüro zu tun. Mit dem Beschluss zu neuen Büroraumkonzepten leiten wir einen richtungsweisenden Paradigmenwechsel bei der LHM ein, der ohne Digitalisierung nicht stemmbar ist.“
Personal- und Organisationsrefent Dr. Alexander Dietrich steht hinter dem neuen Büroraumkonzept: „Die Landeshauptstadt München ist eine attraktive Arbeitgeberin. Als solche müssen wir unseren Beschäftigten und Bewerberinnen und Bewerbern moderne und zeitgemäße Arbeitsplätze in Kombination mit flexiblen Arbeitszeiten und der Möglichkeit zur Arbeit im Home-Office anbieten. Weil unsere Beschäftigten unser höchstes Gut sind, werden wir sicherstellen, dass die neuen Büroraumkonzepte in Sachen Arbeitssicherheit sowie Arbeits- und Gesundheitsschutz nichts zu wünschen übrig lassen. Mir ist dabei wichtig, dass wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hier kein vorgefertigtes Konzept aufzwängen oder überstülpen, sondern sie auf dem Weg hin zu einem neuen Büroflächen-Konzept einbinden und mitnehmen.“
Was ist ein aktivitätsbasierter Multispace?
Der Business Club, ein aktivitätsbasierter Multispace, zeichnet sich durch ein differenziertes Nutzungsangebot (Einzelbüros, Büroeinheiten, Projekträume, Rückzugsräume usw.) sowie Begegnungsflächen aus. Das heißt, die Nutzer wählen den passenden Arbeitsbereich entsprechend ihrer Arbeitsaufgabe beziehungsweise Kommunikationsanforderungen mit Kolle- ginnen und Kollegen – von Routineaufgaben über kommunikative Aufgaben bis hin zu hochkonzentrierten Aufgaben.
Das Konzept bietet folgende Vorteile:
- Konzentration und Kommunikation sind möglich
- kurze Wege und prozessorientierte Zusammenarbeit
- Wahlfreiheit und Selbstbestimmung
- Förderung Teamgeist und bereichsübergreifendes Denken
- Hohe Aufenthalts- und Begegnungsqualität
- Hohe Flächenwirtschaftlichkeit
Ausführliche Informationen und anschauliche Grafiken finden sich unter https://t1p.de/Bueroraumkonzepte in der „Darstellung Büroraumkonzepte“ der congena GmbH.