Unfallschwerpunkt Isar-Radweg wegen Kanalbau?
Anfrage Stadtrat Richard Quaas (CSU-Fraktion) vom 29.4.2019
Antwort Baureferentin Rosemarie Hingerl:
In Ihrer Anfrage führen Sie Folgendes aus:
„Die Isar ist einer der beliebtesten und wertvollsten städtischen Naherholungsräume Münchens. Der renaturierte Fluss bietet ein vielfältiges und leicht erreichbares Freizeitangebot. Gut ausgebaute Radwege erfreuen sich großer Beliebtheit.
An der Unterführung der Bogenhausener Max-Joseph-Brücke muss der Radlspaß aber schon bald für drei Jahre unterbrochen – und das Fahrrad über die vielbefahrene Montgelasstraße geschoben werden. Die Münchner Stadtentwässerung sperrt die Unterführung nämlich, um hier einen neuen Kanal zu bauen.
Medienberichten zufolge warnt die Polizei schon jetzt vor einem gefährlichen Unfallschwerpunkt, der an dieser Stelle entstehen würde, wenn die Radfahrer die Montgelasstraße oberirdisch kreuzen müssen. Sie schlägt daher vor, einen provisorischen Radlsteg zu errichten, wie es ihn schon in der Nähe des Landtags gibt. Die Stadt lehnt dies bisher jedoch ab, ohne genauere Gründe zu nennen.“
Bevor wir Ihre Fragen im Einzelnen beantworten, möchten wir auf Folgendes hinweisen:
In der Sitzung des Stadtentwässerungsausschusses am 2.7.2019 wurde das Projekt einschließlich der Fragestellungen zur Verkehrsführung ausführlich vorgetragen. Auch mit dem Bezirksausschuss 13 Bogenhausen wurde mittlerweile Einvernehmen über das Projekt hergestellt.
Vor diesem Hintergrund beantworten wir Ihre Fragen wie folgt:
Frage 1:
Warum wird an der Max-Joseph-Brücke ein Radsteg, wie ihn die Polizei vorschlägt, abgelehnt, obwohl dieser für mehr Verkehrssicherheit sorgen könnte?
Frage 2:
[italic]Warum wird die Warnung der Polizei, dass an der Stelle ein Unfallschwer- punkt zu erwarten sei, pauschal vom Tisch gewischt?
[/italic]Frage 3:
Herrscht in der Verwaltung die Meinung, dass eine sichere Fahrradinfrastruktur nachrangig gegenüber den Interessen des Referats ist?
Frage 6:
Welche Alternativen zu einem Radsteg wurden geprüft? Wie kann während der dreijährigen Bauzeit des Dükers sichergestellt werden, dass das Unfallrisiko für Fahrradfahrer nicht steigt?
Antwort zu den Fragen 1, 2, 3 und 6:
Infolge der Wegesperrung wird der Radverkehr über die Mauerkircherstraße geführt und so die Baustelle umfahren. Die Querung der Montgelasstraße erfolgt dabei durch eine zusätzliche Lichtsignalanlage und bietet daher ein sehr hohes Maß an Sicherheit. Die Verkehrsführung ist mit der Polizei, dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) als auch mit dem Kreisverwaltungsreferat abgestimmt.
Frage 4:
Warum soll ein Ersatzsteg baulich nicht möglich sein, auch bei anderen Vor- haben gibt es Provisorien die hohen Belastungen Stand halten?
Frage 5:
Liegt die Weigerung einen hochwassersicheren Steg zu bauen, an dem dafür notwendigen finanziellen Aufwand, wenn ja, wie hoch ist dieser und ist das Geld eine sichere Radinfrastruktur nicht wert?
Antwort zu den Fragen 4 und 5:
Die Erstellung eines Steges ist aus Sicherheitsgründen ausgeschlossen. Zum einen befindet sich der nördliche Ausgangspunkt der Unterführung bereits im erforderlichen Baufeld. Zum anderen würde ein Steg unter der Brücke zu einer unzulässigen Einengung des Abflussquerschnittes und damit zu einer möglichen Verklausung durch Treibgut der Isar führen.