Digitale Verkehrsplanung: Vermessungsfahrzeuge im Einsatz Archiv
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Rathaus Umschau 143 / 2019, veröffentlicht am 30.07.2019
Die Landeshauptstadt München nimmt mit den Projekten „Verbesserung der Verkehrsdatensituation in München“ sowie „Digitaler Zwilling“ im Rahmen der Förderrichtlinie „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ am „Sofortprogramm Saubere Luft 2017 bis 2020“ teil. Der Bund fördert mit dem Sonderprogramm Maßnahmen von Kommunen, die den Stickstoffdioxid-Grenzwert überschreiten. München erhält rund sechs Millionen Euro für diese beiden Projekte.
Um für die gesetzten Ziele wichtige Datengrundlagen zu schaffen, führt der GeodatenService München (Kommunalreferat) in den kommenden
Wochen eine Mobile Mapping Kampagne im Münchner Stadtgebiet durch. Hierfür kommen spezielle Vermessungsfahrzeuge zum Einsatz, die das Münchner Straßen- und Wegenetz befahren. Diese Maßnahme wird konform zur Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sowie unter Berücksichtigung der datenschutzrechtlichen Belange auf Bundes- und Landesebene durchgeführt. Die Daten stehen ausschließlich einem berechtigten Kreis von Personen zur Verfügung, die Aufgaben im öffentlichen Interesse wahrnehmen. Sie werden nicht an andere Personen weitergegeben.
Das Befahrungsgebiet umfasst mit insgesamt zirka 3.500 Kilometern Länge alle öffentlichen Straßen und Wege, auch in Grünanlagen, sowie sämtliche nichtöffentlichen Wege, die im Eigentum der Landeshauptstadt München stehen. Die zur Aufnahme verwendeten Fahrzeuge sind für den normalen Straßenverkehr zugelassen und mit einem Schriftzug der Landeshauptstadt München gekennzeichnet. Spezielle Bereiche werden lediglich in Schrittgeschwindigkeit befahren.
So wird für die Verkehrsplanung und -steuerung eine wesentliche Datengrundlage geschaffen, die der Verbesserung der Verkehrsdatensituation sowie der Schaffung eines virtuellen Abbilds der Landeshauptstadt München nach Vorbild der Industrie 4.0 dient. Damit wird es in naher Zukunft möglich sein, verkehrsplanerische und -steuernde Maßnahmen durch die Modellierung von „Was-Wäre-Wenn-Szenarien“ zu unterstützen und somit die Verkehrssituation in München zu verbessern.
Kommunalreferentin Kristina Frank: „Mit dem Aufbau eines Digitalen Zwillings der Landeshauptstadt München können zukünftig Lösungsansätze für Verkehrsprobleme hinsichtlich Effektivität und Effizienz getestet werden, bevor sie aufwändig umgesetzt werden. Man kann beispielsweise simulieren, wie sich die Änderung der Ampelschaltung, das Anlegen einer Fahrradspur oder der Neubau eines Tunnels auf den Verkehr und die Schadstoff- emissionen auswirken. Ziel ist die Verbesserung unserer Luft und die Verflüssigung des Verkehrs. Bei der Straßenbefahrung steht die Sicherheit unserer städtischen Daten im Vordergrund. Wir gehen damit sehr sensibel um und verwenden sie ausschließlich für die Erledigung städtischer Aufgaben.“
Weitere Informationen unter www.muenchen.de/strassenbefahrung.