NS-Dokuzentrum München: 2019 bereits 100.000 Besucher Archiv
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Rathaus Umschau 146 / 2019, veröffentlicht am 02.08.2019
Das NS-Dokumentationszentrum München freut sich über 100.000 Besucherinnen und Besucher im laufenden Jahr 2019. Nach nur sieben Monaten hat das Haus damit bereits fast die Besucherzahl des gesamten Jahres 2018 erreicht. Besonders die Monate Mai und Juli waren mit je über 20.000 Besucherinnen und Besuchern hoch frequentiert. Dieser erfreuliche Zuspruch zeigt nicht nur, dass die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und seinen Folgen nach wie vor ein wichtiges Thema ist. Es beweist auch, dass sich unter der neuen Direktorin Mirjam Zadoff, die seit gut einem Jahr das NS-Dokumentationszentrum am Münchner Königsplatz leitet, das Haus für neue Besuchergruppen geöffnet hat. Neben interessierten Einzelbesuchern aus München und der Umgebung sowie Touristen aus dem In- und Ausland kamen in diesem Jahr zahlreiche Besuchergruppen wie Glaubensgemeinschaften, Parteien, Bundeswehrgruppen, migrantische Kulturvereine, Integrationskurse und internationale Jugendgruppen.
Das diesjährige Programm des NS-Dokumentationszentrums ist äußerst facettenreich und erreicht damit ein breites Publikum. Sehr gute Resonanz hatte die Ausstellung „Nicht Schwarzweiß“ von Februar bis Mai, eine Intervention in die Dauerausstellung. 200 Schülerinnen und Schüler der Städtischen Berufsschule für Farbe und Gestaltung präsentierten auf Holz, Glas, Schildern und anderen Werkstoffen ihre Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte und gegenwärtigen gesellschaftspolitischen oder ganz persönlichen Fragestellungen. Die ebenfalls gewachsenen Besucherzahlen der mehr als 60 Abendveranstaltungen bestätigen das neue Programmkonzept des Hauses, das sich verstärkt internationalen, aktuellen und politischen Fragestellungen widmet. Publikumsmagneten waren unter anderem der australische Historiker Christopher Clark, der New York Times Journalist Roger Cohen und Ibram X. Kendi, der Autor von „Gebrandmarkt. Die wahre Geschichte des Rassismus in Amerika“. Besonders erfreulich ist auch die enorme Nachfrage nach den Bildungsangeboten des NS-Dokumentati-
onszentrums, die teilweise kaum gedeckt werden kann. Seit Jahresbeginn wurden bereits 1.300 Rundgänge für Jugend- und Erwachsenengruppen durchgeführt. Die jüngsten Besucher sind im Grundschulalter: Im Rahmen einer auf sie zugeschnittenen Kinderbuchlesung werden Buben und Mädchen behutsam an die Themen Ausgrenzung und Menschenrechte herangeführt. Bereits 23 Grundschulklassen haben dieses Angebot in diesem Jahr bereits wahrgenommen.
Seit dem 26. April gewährt das NS-Dokumentationszentrum München freien Eintritt, die Aktion läuft zunächst bis April 2020. Die persönlichen, schriftlichen und mündlichen Rückmeldungen dazu, sei es im Gästebuch oder in den sozialen Netzwerke, sind äußerst positiv. Die deutlich steigenden Besucherzahlen zeigen, dass sich das NS-Dokumentationszentrum auf dem richtigen Weg befindet, Barrieren abzubauen und sich als offenes Haus für alle zu etablieren.
Das NS-Dokumentationszentrum München ist von Dienstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 19 Uhr geöffnet (erweiterte Öffnungszeiten für Schulklassen und Gruppen sind nach Vereinbarung möglich). Mehr Infos unter www.nsdoku.de.