Die Landeshauptstadt München baut ihr Netz an zusätzlichen eigenen NO2-Messstellen weiter aus. Das bestehende, vom Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) beauftragte, Messnetz für NO2-Werte wird um 20 weitere auf jetzt 40 repräsentative Standorte im Stadtgebiet ausgeweitet. Dies hat die Referentin für Gesundheit und Umwelt, Stephanie Jacobs, dem Münchner Stadtrat in einer aktuellen Sitzung bekannt gegeben. Die 20 neuen Messstellen betreibt das RGU seit dem 1. Januar 2019 in Kooperation mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD). Bevor die Landeshauptstadt am 1. Januar 2018 mit den eigenen ergänzenden NO2-Messungen begonnen hat, standen nur die Messungen der fünf LÜB-Stationen (Lufthygienisches Landesüberwachungssystem Bayern) und die von der Regierung von Oberbayern 2017 veröffentlichten Modellrechnung mit Karte des Landesamtes für Umwelt auf Basis von Verkehrszahlen aus 2015 zur Verfügung.
Die Berechnungen des Freistaats hat Oberbürgermeister Dieter Reiter zum Anlass genommen, durch das RGU ein eigenes Messnetz in Auftrag zu geben, um sowohl Transparenz und eine sichere sowie aktuelle Datengrundlage zur Luftqualität für die Münchnerinnen und Münchner zu schaffen. „Dieser Aufwand hat sich gelohnt“, so Umweltreferentin Stephanie Jacobs. „Im Gegensatz zu den bisher rein berechneten Werten auf Zahlenbasis von 2015, auf die sich auch Greenpeace aktuell bezieht, zeigen unsere Passivsammlermessungen für 2018 eine positive Tendenz.“ An der Fürstenrieder Straße wurden vom Landesamt für Umwelt zum Beispiel NO2-Werte von über 60 Mikrogramm errechnet, tatsächlich wurde bisher für die ersten drei Quartale 2018 ein Mittelwert von 37 Mikrogramm gemessen. Der Grenzwert liegt bei einem Jahresmittelwert von 40 Mikrogramm.
„Insbesondere in den Wohngebieten liegen die gemessenen Werte deutlich unter dem Grenzwert“, so Jacobs. Bislang liegen zwar erst die Werte für die ersten drei Quartale 2018 vor und bei NO2 ist der Jahresmittelwert die entscheidende Größe. „Dennoch freue ich mich über die deutlich positive Tendenz sowohl unserer Messungen, als auch der des Freistaats.Die 20 neuen Messstellen schaffen eine noch größere Transparenz für alle Münchnerinnen und Münchner.“ Zudem liefern die Messstationen belastbare Werte für künftige Modellrechnungen. Die Jahresmittelwerte der RGU-Messstellen werden im Februar erwartet.
Schon jetzt lässt sich festhalten: Der unter der Federführung des RGU erstellte Masterplan Luftreinhaltung zeigt bereits Wirkung.
„Nach den vorläufigen Messergebnissen der Länder ist München nicht mehr bundesweiter Spitzenreiter bei den Grenzwertüberschreitungen,“ sagt Jacobs. Nach denNO2-Messungen der LÜB-Stationen des Freistaats lag der Wert 2018 an der Landshuter Allee voraussichtlich bei 66 Mikrogramm, am Neckartor in Stuttgart voraussichtlich bei 71. „Auch wenn noch viel zu tun ist: Die richtigen Weichen sind mit unserem Masterplan gestellt“, so Jacobs zuversichtlich.
Das RGU wird die Ergebnisse aller nun insgesamt 40 Messstandorte quartalsweise unter www.muenchen.de/messergebnisse veröffentlichen.