Podiumsdiskussion: NS-Geschichte und Antisemitismus in Comics Archiv
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Rathaus Umschau 175 / 2019, veröffentlicht am 13.09.2019
Am Mittwoch, 18. September, 19 Uhr, lädt das NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1, zu einer Podiumsdiskussion unter dem Titel „Gezeichnet! NS-Geschichte, Holocaust und Antisemitismus im Comic“ mit Jakob Hoffmann, Heiner Lünstedt und Barbara Yelin ins Auditorium ein.
Im zweiten Teil der Reihe „Rassismus und Antisemitismus in der Popkultur“ beschäftigt sich das NS-Dokumentationszentrum mit dem Medium Comic. Seit Art Spiegelman Ende der 1990er Jahre mit „Maus“ die Geschichte eines Holocaust-Überlebenden zeichnete, waren und sind NS-Geschichte und Holocaust immer wieder Thema von Comics, Cartoons und Graphic Novels. Doch werden dabei nicht nur historische Stoffe und Figuren – wie zum Beispiel Sophie Scholl oder Anne Frank – dargestellt. Auch die rechte Szene bedient sich dieses Mediums und schürt mit antisemitischen Stereotypen und rassistischen Claims Hass gegen Juden, Muslime und Ausländer. Zuletzt wurde im Münchner NSU-Verfahren bekannt, dass das Trio Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe seine Bekenner-Videos im Stil des Pink Panther produziert hat. Zugleich arbeiten aber auch viele Zeichner, Illustratoren und Autoren gerade im Comicbereich aktiv gegen Rassismus und Antisemitismus.
In diesem Spannungsfeld bewegt sich die interdisziplinäre Podiumsdiskussion, in der Fragen nach Inhalten, Mechanismen und Wirkungen von aktuellen Comics diskutiert sowie Traditionslinien rassistischer und antisemitischer Comics nachgezeichnet werden. Es diskutieren der Kurator der Ausstellung „Holocaust im Comic“, Jakob Hoffmann, der Journalist und Comic-Autor Heiner Lünstedt und die Comic-Zeichnerin Barbara Yelin. Moderation: Patrick Bahners (FAZ). Der Eintritt ist frei.