SV Stadtwerke München – Gibt es schon Ersatzsportflächen?
Anfrage Stadtrats-Mitglieder Johann Altmann, Dr. Josef Assal, Eva Caim, Richard Progl, Mario Schmidbauer und Andre Wächter (Fraktion Bayernpartei) vom 19.7.2019
Antwort Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft:
In Ihrer Anfrage vom 19.7.2019 führten Sie als Begründung aus:
„Aufgrund eines geplanten Neubaus von Werkswohnungen und einem Tram-Betriebshof ist davon auszugehen, dass der im Moment auf der Fläche beheimatete SV Stadtwerke München weichen muss. Wie bei allen Raumbedarfen in München ist es auch für den Verein schwierig, für seine 1.500 Mitglieder einen neuen Standort zu finden. Allerdings sollten die Stadtwerke München, deren Namen der Verein trägt, ein besonderes Interesse daran haben, dem Verein in seinem angestammten Gebiet eine Zukunft zu sichern.“
Die in Ihrer Anfrage gestellten Fragen können anhand einer Stellungnahme der Stadtwerke München sowie des Referats für Bildung und Sport wie folgt beantwortet werden:
Frage 1:
Wofür soll die unter Denkmalschutz stehende Halle des Vereins zukünftig genutzt werden?
Antwort der Stadtwerke München:
„Die Stadt München wächst und gleichzeitig besteht das Ziel, möglichst viele Menschen dazu zu bringen, auf umweltfreundliche Verkehrsmittel umzusteigen. Diese beiden Trends führen zu steigenden Fahrgastzahlen im ÖPNV, denen nur mit einem leistungsstarken und stabilen Nahverkehrs- angebot begegnet werden kann. Deshalb ist unter anderem auch der Ausbau des Straßenbahnetzes erforderlich. Dies zieht in der Konsequenz einen weiteren Flächenbedarf für Unterhalts- und Wartungsmaßnahmen des Fahrzeugsparks nach sich. Der notwendige Platzbedarf muss dabei, in Erweiterung der Hauptwerkstätte Ständlerstraße, auf den südlich angrenzenden und im Eigentum der SWM stehenden Flächen abgedeckt werden.
Konkret muss zur Abdeckung des sich ergebenden Zusatzflächenbedarfs auch auf die im Eigentum der SWM befindlichen Sportflächen zurückgegriffen werden, die bisher dem SV Stadtwerke München e.V. zur Nutzung zur Verfügung gestellt worden sind. Das betrifft sowohl die Fläche der nicht unter Denkmalschutz stehenden Sporthalle, wie auch die Außensportflächen. Den SWM ist es dabei sehr wichtig, eine gute Lösung für die Sporttreibenden des Vereins zu finden.“
Frage 2:
Welche Alternativen mit und ohne Halle hat man dem Verein schon angeboten, bzw. will man noch anbieten?
Antwort der Stadtwerke München:
„Ziel soll es weiterhin sein, den Verein als Ganzes zu erhalten, das Hallensportangebot jedoch näher an die Stadtwerkszentrale zu verlagern, um dessen Attraktivität für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder zu steigern, da das Sportangebot des SV Stadtwerke München e.V. nur noch in deutlich untergeordnetem Umfang von der aktiven Belegschaft der SWM in Anspruch genommen wird. Hierfür bietet sich die in Bau befindliche Sporthalle der Grundschule Emmy-Noether-Straße an, die voraussichtlich im Herbst 2020 fertiggestellt wird. Hierfür wurde bereits eine gewisse Priorisierung von der Stadt in Aussicht gestellt. Ferner ist in Prüfung, ob ein darüber hinaus gehender Hallenbedarf in unmittelbarer Nähe der Lauensteinstraße, z.B. in der Siedlung am Perlacher Forst untergebracht werden kann.
Für die Außensportflächen, die überwiegend für Fußball erforderlich sind, bietet sich ein unbebautes Areal bei einem bestehenden Sportverein in unmittelbarer Nähe an. Dieses befindet sich in Privatbesitz. Gespräche mit dem Eigentümer/Nutzer werden demnächst geführt. Alternativ steht grundsätzlich auch eine nahegelegene Bezirkssportanlage zur Verfügung, auf der ein zusätzlicher Trainings- und Spielbetrieb stattfinden könnte. Über Art und Umfang in diesem Zusammenhang dort notwendiger und möglicher Erweiterungen von Spielfeldflächen finden aktuell Klärungen mit dem Referat für Bildung und Sport statt.“
Frage 3:
Wie schätzt die Stadt die Situation ein?
Antwort des Referats für Bildung und Sport:
„Das Referat für Bildung und Sport, Sportamt bedauert den Wegfall des Sportgeländes aufgrund der insgesamt bestehenden Flächen- und Hallenknappheit in München (insbesondere bei Dreifachhallen), sieht jedoch die Notwendigkeit dieser Maßnahme und daher auch keine Möglichkeit, die Entscheidung zu beeinflussen.Sowohl die SWM als auch die LHM haben auch von Anfang an ihr gemeinsames Bestreben bekundet, den Verein als Ganzes erhalten zu wollen und Alternativen zu suchen und anzubieten, z.B. durch Einmietung auf bestehenden Bezirkssportanlagen, die Bereitstellung von Nutzungszeiten in bestehenden anderen Hallen, die Prüfung der Schaffung alternativer Sportflächen auf einem anderen Areal, Kooperationen mit anderen Vereinen (ähnlich z.B. bei der Tennisabteilung der SW Stadtwerke geschehen) usw.
Ein Hauptaugenmerk liegt dabei selbstverständlich auf vereinsnahen Angeboten für Kinder und Jugendliche, da hier die Flexibilität hinsichtlich der Anfahrtswege und -zeiten geringer ist als bei Erwachsenen.
Die SWM sagten bereits zu, sofern möglich auch bei der Bauumsetzung entgegenzukommen, z.B. in dem zunächst erst Teilflächen beplant und bebaut würden oder ein Wegfall der Anlagenteile zeitlich gestaffelt würde.
Zusammen mit dem Referat für Bildung und Sport suchen die SWM intensiv nach einem Alternativstandort für die derzeit am Standort befindliche Sportstätte des SV Stadtwerke München e.V. Ziel ist es, eine für alle Beteiligten tragfähige Lösung zu finden.“
Ich hoffe, dass ich Ihre Fragen hiermit zufriedenstellend beantworten konnte.