Selbstbestimmt bis ins hohe Alter leben – damit dieser Wunsch möglichst oft Wirklichkeit wird, hat die Stadt München vor 40 Jahren ihre Alten- und Service-Zentren (ASZ) ins Leben gerufen. Mittlerweile umfasst das ASZ-Netz in der Stadt 32 Standorte. Das Jubiläum „40 Jahre Münchner Alten- und Service-Zentren“ ist Anlass zu feiern. Am Donnerstag, 10. Oktober, laden alle ASZ am Nachmittag zu Kaffee und Kuchen und verschiedenen Programmen ein. Das komplette Programm mit Uhrzeiten findet sich unter https://t1p.de/40jahreasz. Sozialreferentin Dorothee Schiwy: „Die Alten- und Service-Zentren sind in dieser Form bundesweit einmalig. Ältere Bürgerinnen und Bürger finden hier dezentral eine Vielfalt von Angeboten und Unterstützungsmöglichkeiten. Hier können sie sich beraten lassen, hier können sie sich Unterstützung im Alltag vermitteln lassen oder auch einfach andere Menschen aus der Nachbarschaft treffen.“
Die Konzeption und Umsetzung der Alten- und Service-Zentren stellt ein hervorragendes Beispiel für das Zusammenwirken von Landeshauptstadt und Wohlfahrtsverbänden dar. Bereits 1979 hat der Stadtrat erkannt, dass offene Angebote in der Altenhilfe zu einem selbstbestimmten und selbständigen Leben in der vertrauten Wohnumgebung beitragen, oftmals bis ins hohe Alter. Im selben Jahr nahmen die ASZ in Haidhausen, Milbertshofen, Allach-Untermenzing und Thalkirchen ihre Arbeit auf. Die Konzeption wurde 1995 sowie 2006 im ASZ-Reform-Projekt fortgeschrieben und zuletzt im 2017 vom Stadtrat beschlossenen „Gesamtkonzept Münchner Altenhilfe“ erweitert. Ein ASZ ist in städtischer Betriebsträgerschaft, alle anderen werden von Wohlfahrtsverbänden und gemeinnützigen Vereinen betrieben. Ältere Menschen und Angehörige erhalten im ASZ Beratung zu allen Themen rund ums Älterwerden und konkrete Hilfe bei der Bewältigung des Alltags. Dazu gehört zum Beispiel der soziale Mittagstisch, der bei geringem Einkommen kostenfrei ist.
Seit 2018 übernehmen alle ASZ zusätzliche Aufgaben bei der Unterstützung von Seniorinnen und Senioren im Alltag, der zugehenden Beratung in Form von „Präventiven Hausbesuchen“, der Anleitung, Begleitung und individuellen Qualifizierung von Ehrenamtlichen sowie im Bereich der regionalen Vernetzung und des bürgerschaftlichen Engagements.
Die ASZ unterstützen die Seniorinnen und Senioren beim Erhalt ihrer Selbstständigkeit und der psychischen und physischen Gesundheit, fördern selbstbestimmte und aktive Lebensgestaltung im Alter und den Verbleib in der eigenen häuslichen Umgebung. Ganzheitlich ausgerichtete Gruppen- und Kursangebote sowie bedarfsgerechte Angebote mit Begegnungs- und Veranstaltungscharakter (wie zum Beispiel Interessens- oder Gesprächskreise) ermöglichen den Aufbau und Aufrechterhalt sozialer Kontakte und Netze. Entlastungsangebote für Angehörige von Menschen mit Demenz gehören ebenso zum Leistungsangebot wie Gruppenangebote für Migrantinnen und Migranten oder für jüngere Seniorinnen und Senioren, die sich aufs Älterwerden vorbereiten wollen oder sich in persönlichen Problemsituationen befinden. Zusätzlich werden Beratungsangebote in erheblichem Umfang in Form von Hausbesuchen erbracht. Ferner stellen die ASZ im Sinne der Quartiersöffnung ihre Räumlichkeiten außerhalb der Betriebszeiten für Bürgerschaftliches Engagement für Vereine, Initiativen und Gruppen zur Verfügung.
(Siehe auch unter Terminhinweise)