Das Kulturreferat hat bereits zahlreiche Praxisbeispiele vorgelegt, wie Inklusion in Kunst und Kultur gelebt werden kann. Eine Auswahl ist unter www.muenchen.de/kultur-inklusion abrufbar. Der Kulturausschuss des Stadtrats hat nun zwei weitere Pilotprojekte ermöglicht: Die Münchner Stadtbibliothek erhält einmalig 50.000 Euro, um ihre digitalen Services möglichst barrierefrei zu gestalten. Mit dauerhaft 10.000 Euro jährlich kann die Stadtbibliothek außerdem inklusive Veranstaltungsformate entwickeln. Mit einem „Münchner Inklusionstag“, den das Kulturreferat zusammen mit dem Sozialreferat durchführt, wird für die Eckpunkte der UN-Behindertenrechtskonvention sensibilisiert. Sie hat die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung zum Ziel.
Kulturreferent Anton Biebl: „Die Vielfalt der Stadtgesellschaft soll sich in unserem Publikum widerspiegeln. Damit öffentlich geförderte Kulturangebote wirklich allen offenstehen, müssen wir Zugangsbarrieren erkennen und abbauen. Inklusion bedeutet für mich, dass wir darauf achten, Teilhabe zu ermöglichen und vorhandene Barrieren abzubauen. Am besten kommen wir voran, wenn wir die besonderen Bedürfnisse erfragen und gemeinsam mit den Betroffenen an Verbesserungen arbeiten.“
In ihrem Projekt „Inklusive Münchner Stadtbibliothek“ setzt die größte städtische Kultureinrichtung vor allem auf die adäquate Ansprache in den digitalen Services. Der digitale Wandel bringt viele neue Möglichkeiten mit sich Barrierefreiheit zu schaffen. Spracheingabe, Abspielgeräte, Großschrift in digitalen Medien oder Erklärvideos sind Beispiele dafür.
Bei der Programmgestaltung sollen neue inklusive Formate von und mit Menschen entwickelt werden, die bisher durch Barrieren an der Teilhabe ‚behindert‘ werden. Ihre Mitwirkung auf und hinter der Bühne spielt ebenso eine Rolle wie der Zugang zu partizipativen Projekten oder die Teilnahme im Publikum.
Der „Münchner Inklusionstag“, der am 10. März 2020 im Gasteig stattfindet, ist eine Veranstaltung des Kulturreferats und des Sozialreferats für die interessierte Öffentlichkeit. Mit Impulsvorträgen, Interviews und künstlerischen Beiträgen startet der Inklusionstag um 9.30 Uhr. Am Nachmittag wird er Gelegenheit bieten, sich an Workshops zu den Themen Kultur, Soziales, Mobilität, Arbeit, Gesundheit, Teilhabe, Sport, Bildung und Medien zu beteiligen. Alle Infos und auch der Livestream am Veranstaltungstag sind unter www.muenchen.de/inklusionstag abrufbar.