Die Stadt München unterstützt Münchner Kunstschaffende, die am Anfang ihrer Professionalität stehen, bei vielversprechenden, besonders anspruchsvollen künstlerischen Projekten jährlich mit Stipendien. Mit einem Projektstipendium Junge Kunst/Neue Medien werden im Bereich Bildende Kunst Agnes Jänsch und für Musik Felix Kruis und Tom Wilmersdörffer ausgezeichnet. Die Stipendien für Bildende Kunst gehen an Gretta Louw, Lorenz Mayr, Judith Neunhäuserer & Mathias R. Zausinger und Jonas von Ostrowski. Die Stipendien für Musik werden an Brigitte Helbig, Joasihno (Cico Beck und Nicolas Sierig), Philipp Schiepek und Umme Block (Leoni Klinger und Klara Rebers) verliehen. Der Leonhard und Ida Wolf-Gedächtnispreis für Bildende Kunst wird an Esther Zahel und für Musik an Hamlet Ambarzumjan vergeben. Die Preisverleihung mit Stadtrat Mario Schmidbauer (BAYERNPARTEI Stadtratsfraktion) in Vertretung des Oberbürgermeisters und Kulturreferent Anton Biebl findet am Dienstag, 22. Oktober, mit geladenen Gästen statt.
Münchens Kunstschaffende erhalten mit den Stipendien die Chance ein Projekt zu verwirklichen, das einen wichtigen Impuls für ihre künstlerische Entwicklung geben kann.
Mit den Projektstipendien Junge Kunst / Neue Medien werden konkrete, anspruchsvolle Projekte unterstützt, die in besonderem Maße die Möglichkeiten der neuen Medien beziehungsweise Technologien miteinbeziehen. Unkonventionelle Ansätze werden bei der Vergabe besonders berücksichtigt.
Agnes Jänsch wird für ihr Projekt „Algorithmische Empathie“ mit dem Projektstipendium Junge Kunst / Neuen Medien für Bildende Kunst in Höhe von 12.000 Euro ausgezeichnet. Das Projekt thematisiert, wie ein bestehendes digitales Verfahren der Stimmanalyse „Deep Speech Pattern Analysis“ unsere zwischenmenschlichen Beziehungen verändern kann.
Felix Kruis erhält für das performative Projekt mit Klang-Skulptur „Kontakt“, und Tom Wilmersdörffer für das Projekt „Scrollen in Tiefsee – ein lyrisches Gesamtkunstwerk“ ein Projekstipendium Junge Kunst /Neue Medien für Musik in Höhe von jeweils 9.000 Euro.
Die jährlich verliehenen Stipendien im Bereich der Bildenden Kunst und der Musik, in Höhe von jeweils 6.000 Euro bieten eine finanzielle Unterstützung zur Weiterentwicklung der eigenen künstlerischen Arbeit durch konkrete Projektvorhaben.
Die Stipendien für Bildende Kunst gehen an Gretta Louw für ihre Medieninstallation „Einen gewaltigen Schwarm“. Mit ihrer Arbeit greift die Künstlerin (techno)ökologische Diskurse auf, die Modernisierungs- und Industrialisierungsprozesse seit ihren Anfängen kritisch begleiten und ein radikales erkenntnistheoretisches Umdenken einfordern.
Lorenz Mayr setzt sich mit seinem Film-, Ausstellungs- und Publikationsprojekt „Deutsches Gift“ mit der in die Ideologie des deutschen Nationalsozialismus verstrickten Firmengeschichte von Agfa auseinander.
Judith Neunhäuserer & Mathias R. Zausinger reisten auf einem Containerschiff von Genua nach New York und konzipieren aus dem gesammelten Stoff eine filmische Erzählung.
Jonas von Ostrowski entwickelt für sein Projekt „Furniture for LOS AN-GELES“ eine Skulpturengruppe aus verschiedenen Objekten, die als Kunstraum nutzbar ist.
Ein Stipendium für Musik erhält die Komponistin Brigitte Helbig für ihre dreiteilige Konzertreihe „Starke Frauen – Starke Stücke“, mit der sie Komponistinnen unserer Zeit ins Zentrum einer Programmkonzeption stellt, die das spannende, weite und reichhaltige Spektrum aktueller Klaviermusik reflektiert.
Joasihno – die Musiker Cico Beck und Nicolas Sierig – entwickelten in Zusammenarbeit mit Elektrotechnikern und Schlossern verschiedene Roboter und Maschinen, die ihre eigene Sprache in die musikalische Kommunikation einbringen. Mit dem Stipendium werden sie bei der Produktion ihres neuen Albums unterstützt.
Der Musiker und Komponist Philipp Schiepek, eine feste Größe in der Münchner Jazzszene und weit darüber hinaus, erhält ein Stipendium für Auftritte und Aufnahmen mit seinem international besetzten Quartett und für die ersten Schritte einer genreübergreifenden Solo-Produktion. Umme Block – Leoni Klinger und Klara Rebers – überzeugen mit Songs im Spannungsfeld zwischen Elektro-Pop und Clubsound. Das Stipendium soll das Duo bei der Produktion ihres Debütalbums und auf ihrem weiteren künstlerischen Weg unterstützen.
Mit den Leonhard und Ida Wolf-Gedächtnispreisen in Höhe von 2.000 bis 3.000 Euro werden junge Künstlerinnen und Künstler unter 30 Jahren gefördert, die sich kreativ in der Musik und Bereich der Bildenden Künste hervorgetan haben.
Der in diesem Jahr mit 3.000 Euro dotierte Leonhard- und Ida Wolf-Gedächtnispreis wird im Bereich Bildende Kunst an Esther Zahel vergeben. Die Künstlerin spielt mit Farben, Formen, Material und Raum, und wirft damit ein ganz eigenes Licht auf die ständig gestellte und in unseren Zeiten nach wie vor legitime Frage nach der Zukunft der Malerei.
Im Bereich Musik wird der Pianist Hamlet Ambarzumjan mit einem ebenfalls mit 3.000 Euro dotierten Leonhard und Ida Wolf-Gedächtnispreis ausgezeichnet. Der junge Künstler überzeugt durch sein bewegendes Spiel, technische Fähigkeiten, lebendige Virtuosität und große musikalische Kreativität. Der Preis soll ihn auf seinem Weg in eine erfolgreiche Musikerlaufbahn unterstützen.
Die Jurybegründungen zu dem Auszeichnungen sind online abrufbar unter www.muenchen.de/kulturfoerderung unter Stipendien.