Zum Beginn des neuen Jahres startet das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, zwei große Filmreihen: die Retrospektive zur früheren Münchner Produktionsgesellschaft Emelka und „Künstlerkino“.
- Im Rahmen der Retrospektive zur Münchner Produktionsgesellschaft Emelka zeigt das Filmmuseum am Dienstag, 8. Januar, um 18.30 Uhr die eigene Restaurierung des Films „Opium“ von Robert Reinert aus dem Jahr 1919. Die Produktionsgesellschaft Münchner Lichtspielkunst AG, die Emelka, die am 1. Januar 1919 in Geiselgasteig gegründet wurde, war nach der in Berlin ansässigen Ufa der zweitgrößte Filmkonzern in Deutschland. Der Name jedoch ist den meisten unbekannt, im Gegensatz zur Nachfolgerin, der Bavaria Film. Wie die Ufa vereinigte der neue Konzern Emelka Produktion, Verleih und Kinopark, eine Kulturfilm-Abteilung, Filmkopieranstalten und Ateliers. Zwölf Jahre nach der Gründung war das Konzept jedoch hinfällig geworden, so dass die Emelka 1932 Konkurs anmeldete. Die Großproduktion von Karl Grunes Historienfilm „Waterloo“ aus dem Jahr 1929 brachte den Konzern zu Fall. Im Gegensatz zur konkurrierenden Ufa hatte die Emelka die Entwicklung des Tonfilms völlig unterschätzt. Im Rahmen der bis 27. Februar laufenden Reihe zeigt das Filmmuseum ausgewählte Emelka-Produktionen, darunter die eigenen Restaurierungen des Filmmuseums „Nathan der Weise“ (1922) und „Helena, der Untergang Trojas“ (1924) von Manfred Noa, sowie Wochenschauen und Kurzfilme.
- Zum Auftakt der Reihe „Künstlerkino“ zeigt das Filmmuseum am Mittwoch, 9. Januar, um 21 Uhr die Streifen „The Singing Sculpture“ (1991) von Philip Haas und „The World of Gilbert & George“ (1981) des gleichnamigen britischen Künstlerpaares. In der „Open Scene“ am Donnerstag, 10. Januar, um 19 Uhr wird das Filmprogramm wiederholt. Dann werden auch die beiden Künstler Gilbert & George sowie Regisseur Philip Haas zu Gast im Filmmuseum sein. Bis 27. Februar präsentiert das Filmmuseum in der Reihe „Künstlerkino“ immer mittwochs um 21 Uhr acht Programme mit Filmen von Künstlern, die auch Filme gedreht haben und dabei einen besonderen Blick auf die Bilder und das Kino beweisen, wie der chilenische Dramatiker, Dichter und Zeichner Alejandro Jodorowsky, der Street Art Künstler Banksy, die Medienkünstler Christoph Girardet & Matthias Müller, die Fotografin und Dokumentaristin Agnès Varda, die italienische Künstlerin Rä di Martino, der Surrealist Salvador Dalì und die Bildhauerin und Aktionskünstlerin Rebecca Horn.
Mehr Informationen zum Programm des Filmmuseums sind zu finden unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film. Karten können vorbestellt werden unter Telefon 233-9 64 50.