Die Münchner Trambahnen und die fehlenden Kapazitäten
Anfrage Stadtrat Andre Wächter (damals Liberal-Konservative Reformer) vom 8.11.2018
Antwort Referat für Arbeit und Wirtschaft:
In Ihrer Anfrage vom 8.11.2018 führten Sie als Begründung aus:
„Im Moment ist es en vogue für Kommunal- und Landespolitiker jeglicher Couleur im ÖPNV das 365 EURO Ticket zu fordern. Von den Münchner Journalisten hat man für diese Forderung allergrößten Beifall sicher! Weniger Gedanken machen sich die Journalisten und die Politiker über die Frage, wie man die neu gewonnenen Kunden transportieren soll! An der Trambahnlinie 23 im Münchner Norden, die der Unterzeichner re- gelmäßig nutzt, zeigen sich schon heute – ohne ein 365 Euro Ticket – die Probleme des Münchner ÖPNV täglich wie unter einem Brennglas: Zu kurz, teilweise veraltete Züge in viel zu großer Taktung sind nicht in der Lage die vielen Fahrgäste von der Münchner Freiheit an ihre Arbeitsplätze in den Münchner Norden und die vielen Schwabinger zu der U-Bahn-Anbin- dung an der Münchner Freiheit zu transportieren. In einem morgendlichen Gespräch mit einem Mitarbeiter der MVG musste ich in Erfahrung bringen, dass die Züge – auf der kürzesten Strecke Münchens – bis 9 Uhr eine Ver- spätung von 20 Minuten aufgebaut hatten. Fahrplanabweichung und Chaos in den Zügen ist der Normalfall. Leidtragende sind oftmals auch die Tram- bahnfahrer/innen, die für diese Zustände keinerlei Schuld tragen.“
Die in Ihrer Anfrage gestellten Fragen können anhand einer Stellungnahme der Stadtwerke München GmbH (SWM) wie folgt beantwortet werden:
Frage:
Wie viele Trambahnzüge fehlen in München (davon auf der Linie 23) um dem Fahrgastaufkommen – Stand heute – gerecht zu werden?
Antwort der SWM:
„Die Zahl der vorhandenen Trambahnzüge reicht grundsätzlich aus, um dem bestehenden Fahrgastaufkommen gerecht zu werden. Dass es bis zum Fahrplanwechsel am 9.12.2018 dennoch zu einzelnen Ausfällen und größeren Unregelmäßigkeiten kam, hing mit der mangelnden Verfügbarkeit der Fahrzeuge zusammen.
Die Situation hat sich zwischenzeitlich entspannt, weil die ersten neuen Züge vom Typ Avenio TZ zugelassen wurden und seit dem Fahrplanwechsel im Fahrgastbetrieb eingesetzt werden. Dadurch können Ausfälle soweitwie möglich vermieden werden. Für Einschränkungen bei der Verfügbarkeit der Fahrzeugflotte sorgt allerdings weiterhin, dass die denkmalgeschützte Hauptwerkstätte an der Ständlerstraße wegen Bauschäden nur eingeschränkt arbeiten kann. Außerdem müssen in einem dicht getakteten Programm Bauteile an den R2- und R3-Zügen aus Altersgründen erneuert werden.
Auf der Linie 23 wird bereits seit 26.11.2018 in den Hauptverkehrszeiten nach Möglichkeit ein zusätzlicher Zug dispositiv zur Stabilisierung des Betriebsablaufs eingesetzt. Ab 7.1.2019 ist dieses Fahrzeug wieder fest auf der Linie 23 verplant, so dass der Betrieb in der Regel ohne größere Einschränkungen laufen sollte.“
Wir hoffen, dass Ihre Frage hiermit zufriedenstellend beantwortet wurde.