Am Donnerstag, 24. Oktober, 19 Uhr, lädt das NS-Dokumentationszentrum, Max-Mannheimer-Platz 1, zu einer Lesung aus dem Buch „Wir Kinder der Gewalt“ von Miriam Gebhardt ein. Die Autorin behandelt darin die sexuelle Gewalt, die Angehörige der vier Besatzungsarmeen am Ende des Zweiten Weltkriegs an deutschen Frauen verübten. Die Münchner Schauspielerin und Sprecherin Katja Schild liest aus Gebhardts Buch. Im Anschluss spricht die Autorin mit Barbara Streidl, Vorstand von Frauenstudien München e.V., über ihre Arbeit an „Wir Kinder der Gewalt“. Die Opfer dieser Kriegsverbrechen, ihre Kinder und Familien litten vielfältig – und zum Teil bis heute – unter der belastenden Vergangenheit. Die Begegnungen mit fünf Kindern von Vergewaltigungsopfern sowie deren Nachkommen hat die Historikerin Miriam Gebhardt in bewegenden Fallgeschichten dargestellt und in Buchform veröffentlicht. Ihre Erzählungen verbindet sie mit historischen Hintergrundinformationen und aktuellen Erkenntnissen zum Beispiel aus der Traumaforschung und zeigt, welche Spuren diese massive Gewalterfahrung in den Jahren von 1945 bis 1955 in der deutschen Gesellschaft hinterlassen hat.