In der Reihe „Figurentheater der Gegenwart“ findet am Freitag, 8. November, 10 Uhr, die Schul-Vorstellung und um 20 Uhr eine weitere Vorstellung „Elser – Rezeptionsgeschichte eines Attentats” mit Paul Hentze im Saal des Münchner Stadtmuseums, St.-Jakobs-Platz 1, statt. In seinem Stück behandelt Hentze die Rolle, die Georg Elser als Figur für Historiker und diverse politische Strömungen einnimmt. Mit Hilfe verschiedener Masken, animierter Objekte und der Großpuppe „Georg Elser“ veranschaulicht er, wie Elser für propagandistische Zwecke missbraucht, in Verschwörungstheorien verstrickt und andererseits zu einer Ikone des Widerstandes gegen die Diktatur des Nationalsozialismus wurde. Das Stück operiert im Modus eines Vortrags. Das Publikum wird direkt angesprochen und bekommt von verschiedenen Gestalten ihre jeweilige Wahrheit serviert.
Für den Text wurden verschiedene Ausgangsmaterialien zu einer Kollage zusammengeführt: unter anderem Reden und Tagebucheinträge von Joseph Goebbels, Artikel und Interviews, die in der neurechten Onlinezeitung „Sezession“ erschienen sind, Aussagen von Leuten, die Elser gekannt haben (wollen), und wissenschaftliche Texte zu dem Thema. Dem Publikum bleibt es selbst überlassen, die belegbaren Fakten von bloßen Behauptungen zu trennen. Die Vorstellung dauert 50 Minuten. Die Karten für die Schulvorstellung kosten 7 Euro pro Person. Eine telefonische Anmeldung unter 233-24482 ist erwünscht. Die Karten für die Vorstellung um 20 Uhr sind über München Ticket erhältlich und kosten 13 Euro, ermäßigt 7 Euro für Mitglieder der Gesellschaft zur Förderung des Puppenspiels (GFP), Schwerbehinderte, Studierende und Jugendliche.