Mit Kultur Street Work startet in Neuaubing-Westkreuz ein neues Modellprojekt der Stadt, um mehr Menschen für Kultur – als Akteure, Kooperationspartner oder als Publikum – im Stadtviertel zu gewinnen. Für die nächsten drei Jahre steht Kulturinteressierten vor Ort professionelle Unterstützung bei der Planung und Durchführung von Kulturveranstaltungen und bei der Suche nach Kooperationsmöglichkeiten, aber auch beim Finden geeigneter Kulturangebote zur Verfügung.
Am Freitag, 8. November, um 18 Uhr wird zum Auftakt am Forum am Westkreuz gemeinsam mit den „Kussinen“ zum Mitsingen von Liedern aus dem Viertel eingeladen. Dies ist die erste von vier Veranstaltungen mit Kultur zum Mitmachen, die bis Weihnachten im zweiwöchigen Rhythmus bei freiem Eintritt und an verschiedenen Orten stattfinden.
Zudem steht jeden Freitag von 16 bis 17 Uhr die Kultur Street Workerin Stefanie Junggunst im Stadteilladen, Friedrichshafener Straße 11, zum persönlichen Austausch bereit.
Kultur Street Work ist ein auf drei Jahre ausgelegtes Modellvorhaben mobiler, aufsuchender Kulturarbeit und wurde vom Kulturreferat speziell für Münchens größtes Sanierungsgebiet Neuaubing-Westkreuz konzipiert. Dieser neue Ansatz, der das kulturelle Engagement und Interesse von Jung und Alt, von Alteingesessenen und Zugewanderten im Stadtteil stärken will, wird finanziert über Städtebaufördermittel aus dem Programm „Soziale Stadt“. Fördermittelgeber ist die Regierung von Oberbayern. Der Verein für Sozialarbeit wurde vom Kulturreferat beauftragt, die mobile aufsuchende Kulturarbeit nach dem in Städtebaufördergebieten etablierten Integrierten Handlungsansatz umzusetzen. Das bedeutet nicht nur sparten- sondern auch ressortübergreifende Zusammenarbeit mit den bestehenden Strukturen, Netzwerken und Erfahrungen. So wird Kultur Street Work in Neuaubing-Westkreuz beispielsweise eng mit dem Quartiersmanagement kooperieren.
Kultur Street Work setzt auf persönliche Präsenz vor Ort. Die Kultur Street Workerin begleitet Kulturinteressierte im Stadtteil mit Rat, Hilfe, Animation und Ideen. Ob bei der Konzeption, Planung, Bewerbung und Durchführung einer Kulturveranstaltung, der Suche nach Kooperationspartnerinnen und -partnern oder geeigneten Kulturorten bis zur Beantragung von Fördermitteln und dem Gang durch die Ämter – mit Kultur Street Work steht ein Profi beratend und unterstützend zur Seite.
Kulturreferent Anton Biebl: „Kulturelle Teilhabe ist auch eine Frage von Gerechtigkeit. Darum müssen wir Herangehensweisen entwickeln und erproben, die es leicht machen, Teil des Kultur-Geschehens zu werden – ob als Publikum oder als Macherin und Macher. Kultur Street Work ist ein Ansatz, der insbesondere unterrepräsentierte Zielgruppen im Blick hat. Wo schriftliche Kommunikation scheitert, spricht Kultur Street Work die Menschen persönlich an, motiviert, unterstützt und begleitet. Es geht um Ermächtigung und Aneignung der kulturellen Möglichkeiten unserer Stadt. In diesem Sinne ist Kultur Street Work durch und durch demokratiefördernde und nachhaltige Kulturarbeit.“
Weitere Termine für Kultur zum Mitmachen sind am Freitag, 22. November, im Ladenzentrum Wiesentfelser Straße 68 mit Volksmusik zum Mittanzen unter anderem mit „Jodelfisch“, am Freitag, 6. Dezember, beim Bücherschrank am Giglbrunnen in der Altostraße mit Poetry Slam und Lesung und am Freitag, 20. Dezember, Limes-/Ecke Wiesentfelser Straße mit Adventsmusik zum Mitsingen. Infos auch unter www.kulturstreetwork.de.