„Glyptotheke“ – Baustelle mal anders
Antrag Stadtrat Thomas Schmid (CSU-Fraktion) vom 29.3.2019
Antwort Kulturreferent Anton Biebl:
Nach § 60 Abs. 9 GeschO dürfen sich Anträge ehrenamtlicher Stadtrats-Mitglieder nur auf Gegenstände beziehen, für deren Erledigung der Stadtrat zuständig ist.
Sie haben beantragt, dass die Stadtverwaltung das Projekt „Glyptotheke“ von Maria Schlüter und Nick Förster 2019 und 2020 auf dem Königsplatz ermöglicht. Sowohl die Förderung eines Kunstprojekts dieser Größenordnung als auch die Genehmigung einer Sondernutzung des öffentlichen Raums sind laufende Angelegenheiten der Verwaltung. Daher haben das Kulturreferat den Förderantrag und das Kreisverwaltungsreferat die Genehmigungsmöglichkeit in eigener Zuständigkeit geprüft.
Der Inhalt Ihres Antrages betrifft eine laufende Angelegenheit, deren Besorgung nach Art. 37 Abs. 1 GO und § 22 GeschO dem Oberbürgermeister obliegt. Eine beschlussmäßige Behandlung im Stadtrat ist daher rechtlich nicht möglich.
Zu Ihrem Antrag vom 28.03.2019 teile ich Ihnen folgendes Ergebnis mit: Sie bitten die Stadtverwaltung darum, das Projekt „Glyptotheke“ von Maria Schlüter und Nick Förster in den Monaten Mai bis Oktober 2019 und unter Vorbehalt im Jahr 2020 unter Berücksichtigung aller sicherheits- sowie baurechtlichen Vorgaben zu ermöglichen.
Bereits seit Februar 2019 war das Kulturreferat über das Konzept „Glyptotheke“ informiert. Es sah in ersten Entwürfen vor, während der Sanierung der Glyptothek entlang der Baustellenzäune am Königsplatz Sitzmöglichkeiten und einen Getränkeausschank zu realisieren. Schnell zeichnete sich in Abstimmung mit der Leitung der Glyptothek und dem Staatlichen Bauamt ab, dass dies aus Sicherheitsgründen nicht realisiert werden kann. Das Kulturreferat hat dann zwischen den unterschiedlichen Beteiligten vermittelt, Anregungen für eine Weiterentwicklung der Idee gegeben und auch die Förderung einer modifizierten Variante in Aussicht gestellt. Bis zu 5.000 Euro wurden dafür zugesagt. Förderwürdig angesehen wurde vor allem die Initiative, die Aufenthaltsqualität auf den Freiflächen des Kunstareals durch eine temporäre künstlerische Intervention zu erhöhen. Die öffentliche Zustimmung zu diesem Vorhaben hat den Bedarf bestätigt. Nach zahlreichen Gesprächen, vor allem mit den staatlichen Stellen, zwei Bezirksausschuss-Sitzungen und genehmigungsrechtlichen Abstimmungen haben sich Frau Schlüter und Herr Förster darauf konzentriert, eine realisierbare Variante der ursprünglichen Idee zu entwerfen. Sie musste angesichts der Situierung zahlreiche Anforderungen (Statik, Wetterfestigkeit,Transportabilität) erfüllen und außerhalb des sicherheitsrelevanten Bereichs vorgesehen werden.
Im Ergebnis lag im Juli ein Vorschlag vor, der vom Kreisverwaltungsreferat geprüft werden konnte. Nach Einbindung aller zu beteiligenden Stellen und einer Rückmeldefrist von sechs Wochen wurde am 28. August 2019 die Sondernutzungserlaubnis für den öffentlichen Raum erteilt.
Seither arbeiten Frau Schlüter und Herr Förster am Bau der Module. Der Arbeitstitel lautet weiterhin „Glyptotheke“, auch wenn das Ergebnis nun anders aussehen wird. Gestalterisch wird weiterhin Bezug genommen auf die Architektur und insbesondere Fassade der Glyptothek. Entstehen werden frei kombinierbare lackierte Holzblöcke, die zum Sitzen, zum Anlehnen, Picknicken oder als Fotospot für Selfies auf den Wiesen rund um die Glyptothek anbieten. Im Oktober sollen die ersten Module auf dem Königsplatz stehen, eine Genehmigung für 2020 ist ebenfalls erteilt.
Wir danken für Ihre Geduld, was die Beantwortung Ihrer Anfrage angeht, und die Fristverlängerung. Angesichts der großen Überzeugungsarbeit, die in viele Richtungen nötig war, und wegen der mehrfachen Modifikationen des Projekts war eine schnellere Realisierung und Beantwortung nicht möglich.
Ich bitte Sie, von den vorstehenden Ausführungen Kenntnis zu nehmen, und hoffe, dass Ihr Antrag zufriedenstellend beantwortet ist und als erledigt gelten darf.