In einer gemeinsamen Veranstaltung haben das Referat für Gesundheit und Umwelt und die Handwerkskammer für München und Oberbayern für die Verkehrswende hin zu emissionsfreier Mobilität in München geworben und über die zahlreichen Fördermöglichkeiten für Handwerksbetriebe und Gewerbetreibende im Bereich Elektromobilität beziehungsweise Diesel-Nachrüstung informiert.
Umweltreferentin Stephanie Jacobs: „Als Gesundheits- und Umweltreferentin freue ich mich, dass Münchens Luft fast im gesamten Stadtgebiet inzwischen gut ist. An den besonders verkehrsbelasteten Streckenab- schnitten sind wir aber noch nicht am Ziel. Der Wirtschaftsverkehr und insbesondere Gewerbe- und Handwerksbetriebe sind viel auf Münchens Straßen unterwegs und müssen auch künftig mobil bleiben. Es ist daher nur folgerichtig, die Umstellung der Fahrzeugflotten auf möglichst emissionsarme Fahrzeuge zu forcieren und zu beschleunigen. Damit kann ein bedeutender Beitrag zur Luftreinhaltung, aber auch zum Gesundheits- und Klimaschutz geleistet werden.“
Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für München und Oberbayern, Dr. Frank Hüpers betonte: „Eines müssen wir uns vor Augen halten: Mobilität ist und bleibt die Basis für unsere arbeitsteilige Wirtschaft und eine wichtige Antriebskraft für Arbeit, Wachstum und Wohlstand. Gerade das Handwerk als Dienstleister beim Kunden ist auf einen funktionierenden Wirtschaftsverkehr angewiesen. Ohne Mobilität geht es nicht. Die Handwerkskammer ist aber gesprächsbereit, wenn Autoverkehr im Stadtgebiet strategisch klug reduziert werden kann. Allerdings darf dies nicht ausschließlich auf dem Rücken des Handwerks und seiner Beschäftigten passieren.“
Bei der Veranstaltung wurden folgende Fördermöglichkeiten vorgestellt:
- Nachrüstung von Dieselfahrzeugen mit Stickoxid-Minderungssystemen: Der Bund fördert Nachrüstungen bei leichten (zwischen 2,8 und 3,5 t zulässiges Gesamtgewicht) und schweren (zwischen 3,5 und 7,5 t zulässiges Gesamtgewicht) Handwerker- und Lieferfahrzeugen, vorausgesetzt die Fahrzeuge sind überwiegend im Stadtgebiet München oder den angrenzenden Landkreisen unterwegs. Dann können bis zu 80 Prozent der Nachrüstkosten, mit einem Höchstbetrag von 3.000 Euro bei leichten und von 4.000 Euro bei schweren Handwerker- und Lieferfahrzeugen, gefördert werden. Nähere Informationen zur Förderung und Antragsunterlagen können abgerufen werden unter http://www.bav.bund.de/DE/Home/home_node.html.
- Über das Integrierte Handlungsprogramm Elektromobilität mit dem deutschlandweit größten kommunalen Volumen von rund 60 Millionen Euro fördert die Landeshauptstadt München unter anderem Ladeinfrastruktur, die Anschaffung von Elektrofahrzeugen wie Lastenpedelecs und Elektroleichtfahrzeuge, aber auch Beratungsleistungen im Bereich Elektromobilität (www.muenchen.de/emobil). Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Technologie hat eine eigene Kompetenzstelle eingerichtet und unterstützt mit der Förderrichtlinie „Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Bayern“ auch Betriebe bei der Umstellung auf Elektromobilität (https://t1p.de/Elektromobilitaet).
Die Landeshauptstadt München hat sich im Zuge der Luftreinhaltung das Ziel gesetzt, bis 2025 den Anteil des emissionsfreien Verkehrs auf 80 Pro- zent zu erhöhen. Diese große Herausforderung kann nur gemeinsam mit allen städtischen Akteuren bewältigt werden. Dazu ist es notwendig, Fahrten im motorisierten Individualverkehr zu reduzieren, den ÖPNV massiv auszubauen und seine Attraktivität zu steigern, damit möglichst viele den Umweltverbund nutzen. Alle übrigen Fahrten in der Stadt sollten so emissionsfrei wie möglich durchgeführt werden – mit Hilfe von Elektromobilität und nachgerüsteten Dieselfahrzeugen oder Fahrzeugen mit der neuesten Abgasnorm.
Neben den genannten positiven Effekten für die Luftreinhaltung und den Umweltschutz kommt die emissionsfreie Mobilität auch dem Klimaschutz zugute. München muss bis 2050 klimaneutral sein, um seinen Beitrag zur Erreichung der Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu leisten. Die Fahrzeugflotte der Gewerbe- und Handwerksbetriebe ist daher ein wichtiger Baustein auf diesem Weg.