Die Zwischenwerte der städtischen NO2-Messungen für das dritte Quartal und damit die Werte für die Monate Januar bis September 2019 liegen nun vor. „Im Vergleich der Mittelwerte der ersten neun Monate des Jahres 2019 zu den Jahresmittelwerten 2018 zeigt sich eine weitere Verbesserung der Luftqualität“, erklärt Umweltreferentin Stephanie Jacobs erfreut fest.
An insgesamt 33 Standorten liegen die NO2-Werte der ersten drei Quartale innerhalb des gesetzlichen Grenzwerts von 40 µg/m3. Insbesondere in den Wohngebieten wird der Grenzwert deutlich unterschritten und die Luft ist dort gut.
An sechs Standorten liegt der Wert über 40 µg/m3; es wird jedoch der für die Verhältnismäßigkeit von Fahrverboten relevante Schwellwert von 50 µg/m3 unterschritten.
An drei Standorten liegen die Mittelwerte in den ersten drei Quartalen zwischen 50 µg/m3 und 60 µg/m3. Es bestätigen sich dabei erneut die hohen Werte an den beiden Standorten am Mittleren Ring (Tegernseer Landstraße 19 und Chiemgaustraße 140). In der Humboldtstraße 13 sinkt der Mittelwert auf unter 50 µg/m3. Am Standort Paul-Heyse-Straße 8 ergibt sich ein Mittelwert über die ersten neun Monate des Jahres 2019 von 57 µg/m3.
Seit dem zweiten Quartal sind zwei zusätzliche Messstellen in der Prinzregentenstraße auf Höhe der Hausnummern 74 und 115 installiert. Dort ergibt sich über das zweite und dritte Quartal (April bis September 2019) ein Mittelwert von 47 beziehungsweise 45 µg/m3. Das Landesamt für Umwelt hatte 2018 in der Prinzregentenstraße an zwei Standorten Werte auf Höhe der Hausnummern 64 und 66 in Höhe von 56 beziehungsweise 57 µg/m3 gemessen.
Die Messwerte sind als vorläufige Tendenz zu verstehen. Sie können wetter- und jahreszeitbedingten Schwankungen unterliegen. Gesetzlich entscheidend ist der Mittelwert zum Jahresende. Die einzelnen Werte der insgesamt nun 44 Standorte können unter http://www.muenchen.de/messergebnisse abgerufen werden.
Die Regierung von Oberbayern hat am 31. Oktober die 7. Fortschreibung des Luftreinhalteplans für das Stadtgebiet München in Kraft gesetzt. In dieser 7. Fortschreibung hat die Regierung von Oberbayern 115 Maßnahmen der Landeshauptstadt München übernommen, die Teil des bereits 2018 entwickelten und beschlossenen städtischen Masterplans zur Luftreinhal- tung sind beziehungsweise im Frühjahr 2019 im Lichte der NO2-Messungen im Jahr 2018 zusätzlich von der Stadt beschlossen wurden.
Darüber hinaus enthält die 7. Fortschreibung eine aktuelle NO2-Immissionsprognose des Landesamts für Umwelt, wonach der NO2-Grenzwert bis zum Jahr 2020 bereits an 98,8 Prozent des Straßennetzes eingehalten werden kann. Überschreitungen treten noch auf 6,1 Kilometern auf. Bis 2023 wird auch dort die Einhaltung prognostiziert, mit Ausnahme eines Abschnitts an der Landshuter Allee, wo die Einhaltung bis 2026 angenommen wird.
„Die Messwerte des dritten Quartals bestätigen die Werte des ersten Halbjahres. Sie zeigen, dass die Luft im Stadtgebiet München, insbesondere in den Wohngebieten, weitestgehend gut ist. An den besonders verkehrsbelasteten Streckenabschnitten ergreifen wir Maßnahmen, um die Luft zu verbessern und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen“, so Umweltreferentin Stephanie Jacobs.
Für die Prinzregentenstraße hat der Münchener Stadtrat am 15. Mai 2019 einen Verkehrsversuch zur Reduzierung des Verkehrs um 15 Prozent mittels intelligenter Verkehrssteuerung beschlossen (Sitzungsvorlage Nr. 14-20/V 15018). Dieser Beschluss wird in Kürze umgesetzt, sodass zukünftig eine Einhaltung des Jahresgrenzwertes für NO2 in der Prinzregentenstraße zu erwarten ist. Auch für die übrigen Standorte mit festgestellter Grenzwertüberschreitung werden zusätzliche Maßnahmen geprüft beziehungsweise sind in Umsetzung.
Seit Anfang 2018 laufen an für das Stadtgebiet repräsentativen Standorten ergänzende NO2-Messungen im Auftrag des Referats für Gesundheit und Umwelt. Diese erfolgen, um ergänzend zu den fünf LÜB-Stationen (Lufthygienisches Landesüberwachungssystem Bayern) des Landesamts für Umwelt ein breiteres Bild von der Stickstoffdioxidbelastung im Stadtgebiet zu erhalten. Zum Jahresanfang 2019 wurde das städtische Messnetz in einer Kooperation mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) um 20 weitere Standorte verdoppelt. Das Messnetz umfasst inzwischen 42 Standorte mit starker, mittlerer und leichter Belastungssituation durch den Verkehr. Zudem erfolgen zwei Referenzmessungen an den LÜB-Stationen des Landesamt für Umwelt in der Lothstraße und am Stachus.