Im Rahmen der Reihe Ricochet zeigt das Museum Villa Stuck, Prinzregentenstraße 60, von Donnerstag, 21. November, bis 16. Februar 2020 eine intermediale Rauminstallation von Martin Heindel. Die Ausstellung ist jeweils Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr zu besichtigen. Außerdem ist sie am ersten Freitag im Monat bei „Friday Late“ zusätzlich von 18 bis 22 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt regulär 9 Euro, ermäßigt 4,50 Euro und schließt den Besuch der Historischen Räume der Villa Stuck sowie weiterer Sonderausstellungen ein. Nähere Informationen und das Rahmenprogramm sind unter www.villastuck.de ersichtlich. Im Untergeschoß des Museums führt der Münchner Künstler Klang und Raum zusammen. Der Raum wird dabei von der Bühnenbildnerin Lil Anschütz in eine begehbare Höhle aus Wachs verwandelt. Über unsichtbare Kanäle wird die Installation mit Texten und Klängen, die an ein Hörspiel erinnern, überlagert. Die subtil von den Schauspielern Jens Harzer (deutsch) und Ben Reynolds (englisch) interpretierten Texte werden getragen von den Kompositionen Ralf Haarmanns.
Das organisch anmutende Material weckt vielfache Assoziationen. Eine Tropfsteinhöhle? Das Szenenbild eines Horrorfilms? Die aus unsichtbaren Lautsprechern dringenden Klänge, die Musik und die Stimme beschwören weitere Räume herauf, Doppelwahrnehmungen werden getriggert. Geräusche und Sprache durchziehen den Raum und erweitern ihn zugleich über seine Grenzen hinaus. Die theatrale Situation und die 16-kanalige Klanginstallation regen einerseits an, sich im Raum zu bewegen, verschiedene Perspektiven und wechselnde Wahrnehmungszusammenhänge zu erproben. Andererseits veranlasst das Gehörte innezuhalten, sich hinzulegen und von dem warmen Licht, den sanften meditativen Klängen in einen Zustand absoluter Ruhe und Aufnahmefähigkeit versetzen zu lassen.
Martin Heindel agiert als Klang- und Raumkünstler und setzt die Ausstellungsbesucher in Szene. Er sieht sein Kunstwerk als ein Wahrnehmungsexperiment, das einen unvorhersehbaren Prozess der Selbsterfahrung anstößt.
Martin Heindel (geboren 1976) studierte Dramaturgie an der Bayerischen Theaterakademie und der LMU München. Er ist als Autor, Dramaturg und Regisseur tätig. Neben Adaptionen von Romanen, Theaterstücken, Graphic Novels und Kurzgeschichten inszeniert er eigene Hörspiele und führt Regie bei preisgekrönten Radioproduktionen.
„Ricochet #13. Martin Heindel“ wird am Mitwoch, 20. November, 19 Uhr, mit einem Grußwort von Stadtrat Richard Quaas (CSU-Fraktion) in Vertretung des Oberbürgermeisters eröffnet. Michael Buhrs, Direktor des Museums Villa Stuck, begrüßt die Gäste. Die Kuratorin Anne Marr, Kuratorin, gibt eine Einführung in das Thema.
(Siehe auch unter Terminhinweise)