Die Koordinierungsstelle Erinnerungszeichen im Stadtarchiv München übergibt am Mittwoch, 20. November, 12.30 Uhr, im Gedenken an die erste Deportation von Münchner Jüdinnen und Juden am 20. November 1941, in der Clemensstraße 41 ein Erinnerungszeichen für Dr. Michael Strich der Öffentlichkeit. Zuvor findet um 11.30 Uhr im Pfarrsaal der Pfarrei St. Ursula eine Gedenkveranstaltung statt. Michael Strich wurde am 22. März 1881 in Berlin geboren. Er studierte an der LMU München Geschichte und wurde 1907 promoviert. In den Jahren 1910 und 1911 hielt er sich zu historischen Studien in Frankreich und Italien auf. Er kämpfte von 1915 bis 1918 im Ersten Weltkrieg. Der Historiker und Privatgelehrte veröffentlichte Bücher und Aufsätze insbesondere zu den bayerisch-französischen Beziehungen im 17. Jahrhundert. Seit 1920 lebte Strich in der Clemensstraße 41, er war der Eigentümer des Hauses. Seine Tochter Elisabeth Charlotte wurde am 21. August 1923 in München geboren.
Im Jahr 1939 wurde sein Haus in der Clemensstraße 41 zwangsenteignet. Die Gestapo deportierte Dr. Michael Strich mit 1.000 jüdischen Frauen, Männern und Kindern am 20. November 1941 in das litauische Kaunas, wo ihn am 25. November 1941 SS-Männer des Einsatzkommandos 3 der Einsatzgruppe A der Sicherheitspolizei und des SD erschossen.
Einzelheiten finden sich unter www.muenchen.de/Erinnerungszeichen. (Siehe auch unter Terminhinweise)