Die von den Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen am 25. September 2015 beschlossene globale Agenda 2030 beinhaltet einen ehrgeizigen Katalog mit 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDGs). Die SDGs gelten für alle Länder und alle Regierungsebenen einschließlich der kommunalen Ebene, um zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen.
Am 15. Juni 2016 unterzeichnete Oberbürgermeister Dieter Reiter zudem die Resolution des Deutschen Städtetages „Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung“. Die Landeshauptstadt München erklärt damit, ihre Möglichkeiten zu nutzen, sich für nachhaltige Entwicklung konkret zu engagieren. Darüber hinaus wurde das RGU im Oktober 2019 vom Stadtrat beauftragt, zusammen mit weiteren Referate ein Konzept für einen Münchner Nachhaltigkeitsrat zu erarbeiten.
Dazu befasste sich der Münchner Stadtrat zuletzt im Rahmen eines Stadtratshearings mit der Frage, wie die Landeshauptstadt München die SDGs systematisch und wirkungsvoll unter Einbeziehung der Stadtgesellschaft umsetzen kann, um ihren Beitrag zur Agenda 2030 zu leisten. Gemeinsam mit Politik, Stadtgesellschaft sowie Fachexpertinnen und Fachexperten wurden dabei Bedeutung, Chancen und Herausforderungen der Agenda 2030 für die Stadt München anhand von Fachvorträgen beleuchtet und diskutiert.
Stephanie Jacobs, Referentin für Gesundheit und Umwelt: „Das Stadtratshearing hat die zentrale Rolle der Kommunen bei der Umsetzung der Agenda 2030 und der 17 SDGs unterstrichen und gezeigt, wie wichtig dabei eine enge Zusammenarbeit mit der Münchner Stadtgesellschaft ist. Wir alle müssen uns gemeinsam noch mehr anstrengen, um die 17 Nachhaltigkeitsziele bis 2030 zu erreichen und dazu die bestehenden Spielräume umfassend, kreativ und offensiv nutzen. Das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele kann nur über einen umfassenden, ganzheitlichen Ansatz gelingen. Hierfür ist es wichtig, das Thema Nachhaltigkeit an zentraler Stelle als Steuerungselement zu verorten. Nachhaltigkeit muss ‚Chefsache‘ werden.“ Auch Stadtbaurätin Merk plädiert für einen ganzheitlichen Ansatz: „Wir brauchen in der Stadtplanung eine rechtlich klare Grundlage, um die Nachhaltigkeitsziele durchzusetzen. Ich wünsche mir eine Verankerung der Nachhaltigkeit im Baugesetzbuch als harten Belang, damit wir Nachhaltigkeit konsequenter umsetzen können.“
Beim Stadtratshearing referierten weitere Redner zu aktuellen Entwicklungen im Bereich Nachhaltigkeit. Zunächst sprach Herr Professor Dr. Günther Bachmann, Generalsekretär des Rats für nachhaltige Entwicklung, zum Thema „Neuer Aufbruch oder bewegter Stillstand? Wo Nachhaltigkeit heute steht“. Er unterstrich dabei die Bedeutung der Agenda 2030 als die entscheidende Grundlage, durch welche die Nachhaltigkeit sich emanzipiert hat und in der Gesellschaft verankert wurde. Zudem betonte er die Bedeutung, die Menschen auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit mitzunehmen.
Mit seinem Vortrag „Transformation zur Nachhaltigkeit: Umsetzung der Agenda 2030 auf kommunaler Ebene und aktuelle Herausforderungen“ unterstrich Professor Dr. Manfred Miosga von der Universität Bayreuth im Anschluss, dass die erforderliche Transformation hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft tiefgreifende Anstrengungen auf allen politischen Ebenen und in allen gesellschaftlichen Bereichen erfordert. Ziel müsse es sein, ein gutes Leben mit den „Leitplanken der Nachhaltigkeit“ zu organisieren. Schließlich stellte Mona Fuchs von der Münchner Initiative für Nachhaltigkeit in ihrem Vortrag „München auf dem Weg zur Nachhaltigen Entwicklung – Wie gelingt die Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele vor Ort?“ ihre Vision von der Partizipation der Zivilgesellschaft bei der Erarbeitung einer Münchner Nachhaltigkeitsstrategie vor.