Schwimmkurse für Seniorinnen und Senioren Badeunfälle vermeiden
Anfrage Stadtrat Dr. Reinhold Babor (CSU-Fraktion) vom 2.7.2019
Antwort Stadtschulrätin Beatrix Zurek:
Auf Ihre Anfrage vom 2.7.2019 nehme ich Bezug.
Für die gewährte Fristverlängerung bedanke ich mich.
„Zum Sachverhalt, der Ihrer Anfrage zugrundeliegt, schildern Sie Folgendes: Bedauerlicherweise gibt es immer wieder Badetote. Wie in der Presse berichtet wird, waren 2018 in Bayern unter 89 Badetoten 38 älter als 65 Jahre. Für ältere Menschen bietet die Deutsche-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) bereits in verschiedenen Städten wie Augsburg, Bayreuth usw. Schwimmkurse an und in Nürnberg wird das Pilotprojekt gestartet. Um auch in München für die über 340.000 Älteren ein ähnliches Angebot zu haben, ergeben sich Fragen.“
Zu den von Ihnen gestellten Fragen kann ich Ihnen Folgendes mitteilen:
Frage 1:
Könnte an bestimmten Tagen in den Frei- oder Hallenbädern das sichere Verhalten im Wasser mit Seniorinnen und Senioren geübt werden?
Antwort:
Die geeigneten Schulschwimmbäder sind wochentags intensiv genutzt und annähernd voll ausgelastet. Neben den verschiedenen Wassersportarten im Rahmen der Vereinsbelegung finden auch zahlreiche Schwimmkurse statt, so dass es nur noch wenig verfügbare Zeitfenster gibt. Ein solches Angebot ist daher lediglich an den Wochenenden oder in den Schulferien denkbar. Hier ist allerdings zu beachten, dass viele Schulschwimmbäder in den Ferien aufgrund von Wartungs- oder Instandsetzungsarbeiten nicht nutzbar sind und inzwischen auch am Wochenende und in den Ferien Vereinssport stattfindet.
Die Stadtwerke München GmbH teilt dazu Folgendes mit: Die Stadtwerke München bieten in ihren Hallenbädern zahlreiche Kurse für Jung und Alt an. Im Kursprogramm finden sich nicht nur Schwimmkurse für Kinder und Jugendliche, sondern auch für Erwachsene jeden Lebensalters. Besonders beliebt bei Seniorinnen und Senioren sind die Aqua-Angebote von Aqua-Fitness bis hin zur kostenlosen Wassergymnastik.Tagsüber können in einigen Hallenbädern stundenweise Wasserflächen angeboten werden. Es wäre gut vorstellbar, die Angebote für ältere Menschen in den Hallenbädern mit Unterstützung der DLRG oder im Rahmen eines Programms „Senioren helfen Senioren“ weiter auszubauen.
Frage 2:
Könnte auf diese Möglichkeit in den vorhandenen Alten-Service-Zentren (ASZ) hingewiesen werden?
Antwort:
Diese Möglichkeit bestünde.
Frage 3:
Kann hierzu die Landeshauptstadt in Zusammenarbeit mit der Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Schwimmkurse als Unfallprävention für ältere Menschen organisieren?
Antwort:
Diese Möglichkeit besteht nicht. Die DLRG Bezirksverband Oberbayern e.V. beteiligt sich nicht bei dem Pilotprojekt „Zurück ins Wasser“ in München, da die geforderten Bedingungen (ehrenamtlich 5 – 7 Stunden aufzubringende Stunden pro Woche, zusätzliche Schulungen von mindestens zwei Mitgliedern der DLRG im Seniorenschwimmen im Umfang von circa 5 – 6 Wochenenden u.a.) derzeit nicht erfüllt werden können.
Frage 4:
Welche Kosten entstehen, wenn die DLRG im Auftrag der Landeshauptstadt die Schwimmkurse abhält?
Antwort:
Die DLRG kann derzeit keine Kapazitäten für entsprechende Kurse zur Verfügung stellen.
Frage 5:
Kann im Rahmen der angekündigten bayernweiten Bemühungen des Gesundheitsministeriums, die Badetüchtigkeit der Seniorinnen und Senioren zu verbessern, München mit finanzieller Unterstützung rechnen?
Antwort:
Das Pilotprojekt des Gesundheitsministeriums, das eine Laufzeit von zwei Jahren hat, endet am 31.12.2020 und wird nicht verlängert. Nur Vereine, die bisher angemeldet sind, können an diesem Pilotprojekt teilnehmen. E swerden keine neuen Anmeldungen zugelassen, so dass München in diesem Rahmen mit keiner finanziellen Unterstützung rechnen kann.
Frage 6:
Könnten ältere Menschen wieder als „Rettungsschwimmer“ aktiviert werden, um sich selbst und andere aus dem Wasser zu retten?
Antwort:
Laut Rückmeldung der DLRG, Bezirksverband Oberbayern e.V., gibt es innerhalb der Organisation keine Fachkräfte mit freien Zeitressourcen. Es wird zukünftig bei den Fachkräften dafür geworben, die bestehenden Zeitressourcen auch für diese Aufgaben bereit zu stellen.
Zusammenfassung:
Das Thema „Schwimmkurse für Seniorinnen und Senioren“ ist durch das Angebot der SWM bereits aufgegriffen.
Mit dem zuständigen Bezirksverband der DLRG wurde besprochen, dass ergänzend zu den SWM-Schwimmkursen das sehr wichtige Thema „Badeunfälle vermeiden“ zukünftig mit einem altersgerechten Erste-Hilfe-Kurs von der DLRG aufgegriffen werden könnte.