Mit der Finanzierung eines Simulationszentrums in der Akademie der München Klinik unterstützt das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) die neue Generalistische Pflegeausbildung.
Mit der Generalistischen Ausbildung ab 2020 werden die drei Ausbildungsgänge in der Pflege zusammengeführt (Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege und Altenpflege). Die Landeshauptstadt München rechnet ab 2020 mit insgesamt zirka 850 Auszubildenden und Studierenden. Vor allem die praktische Ausbildung und deren Koordination stellt alle Beteiligten vor größte Herausforderungen: In München sind hier 13 Pflegeschulen, zwei Hochschulen, über 50 Kliniken, über 60 vollstationäre und rund 260 ambulante Pflegeeinrichtungen beteiligt.
In der Generalistischen Ausbildung sind 60 beziehungsweise 120 Praxisstunden in der Pädiatrie im ersten bzw. zweiten Ausbildungsjahr vorgesehen. Darüber hinaus ist auch Praxiserfahrung in der Psychiatrie vorgeschrieben. Um auch eine europaweite Anerkennung der Ausbildung zu erreichen, bedarf es zusätzlich eines Einsatzes in der „Wochen- und Säuglingspflege“. Derzeit steht zu befürchten, dass in diesen Fachdisziplinen nicht ausreichend Praxisplätze zur Verfügung stehen könnten. Verschärft wird die Problematik durch den Pflegefachkräftemangel – die Auszubildenden benötigen eine Praxisanleitung durch die Pflegefachkräfte auf den Stationen, die wiederum als Praxisanleiterinnen bzw. Praxisanleiter geschult sein müssen. Häufig fehlt es an diesem Personal.
Im Medizinstudium wird bereits erfolgreich mit Übungs- und Reflexions- zentren gearbeitet. Ein Zentrum könnte auch die Pflegeausbildung unterstützen. Mit dem Einsatz von Schauspielerinnen und Schauspielern, Puppen oder Patientensimulatoren wird dort die Situation auf den Krankenhausstationen nachempfunden. Es kann den Praxiseinsatz jedoch nicht ersetzen, sondern nur ergänzen. Mit einem dreijährigen Modellversuch soll neu ab 2020 ein Übungs- und Reflexionszentrum in der Pflegeausbildung geprobt und geprüft werden.
Gesundheitsreferentin Stephanie Jacobs: „Ziel des Simulationszentrums ist es, die praktischen Ausbildungseinsätze der Schülerinnen und Schüler in den Bereichen Geburtshilfe, Kinderkrankenpflege und Psychiatrie zu unterstützen. Damit wollen wir die Qualität der Ausbildung für den Pflegeberuf auf hohem Niveau sichern und das Interesse der Nachwuchskräfte verstärkt fördern. Ich freue mich sehr, dass der Stadtrat meinem Vorschlag gefolgt ist.“
„Die Investition in die beginnende Generalistische Pflegeausbildung ist eine Investition in zukünftige Pflegefachkräfte und ein Beitrag zum Abbau des Pflegekräftemangels. Es müssen neue pädagogische Wege beschritten werden, damit eine Pflegeausbildung oder -studium in München für Schülerinnen und Schüler und Studierende attraktiv bleibt“, so Jacobs weiter.