Das Referat für Gesundheit (RGU) hatte dieses Jahr die Federführung für den Runden Tisch Notfallversorgung übernommen. Die aktuelle Situation der Notfallversorgung soll jetzt mit einer Studie näher untersucht werden. Der Stadtrat hat das dafür notwendige Personal bewilligt. Umweltreferentin Stephanie Jacobs: „Die Notfallversorgung ist das Herzstück der medizinischen Versorgung in einer Großstadt wie München. Sie muss funktionieren, auch in Krisenzeiten und Zeiten der höchsten Beanspruchung. Von daher muss die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Akteuren reibungslos funktionieren und die stadtweite Versorgung zuver lässig geplant werden“.
Mit einer neuen Studie zur Entwicklung der Notfallversorgung werden die Grundlagen geschaffen, um Versorgungslücken oder Fehlentwicklungen beurteilen zu können. Darüber hinaus wird die Studie aktuelle gesetzliche Änderungen, wie das gestufte Notfallsystem, in seinen Auswirkungen auf München überprüfen.
Das dazu notwendige Fachpersonal stand jedoch bislang im RGU nicht ausreichend zur Verfügung. Mit der Stadtratsentscheidung vom 21. November ist es nun möglich, eine Ärztin oder einen Arzt einzustellen, wodurch die Personallücke geschlossen werden kann.
„Allein der große Zulauf zu den Notfallambulanzen in den Kliniken oder den Bereitschaftspraxen macht deutlich, welches Vertrauen die Münchnerinnen und Münchner in die Notfallversorgung und welchen hohen Stellenwert sie in der Bevölkerung haben“, so Stephanie Jacobs. „Wir müssen jedoch aufpassen, dass vor allem die Notfallambulanzen in den Kliniken nicht überrannt werden. Allerdings kommt es gerade in Grippezeiten zu langen Wartezeiten. Dabei muss die Notfallambulanz nicht immer die erste Anlaufstelle sein. Die niedergelassene Ärzteschaft beziehungsweise die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) bietet immer mehr und bessere Angebote im ambulanten Bereich. Die Ambulanzen in den Kliniken sind in erster Linie den Schwerkranken und Verletzten vorbehalten. An diesem Grundsatz müssen wir festhalten. Von daher bin ich froh, dass der Stadtrat meinen Vorschlag einer Personalverstärkung gefolgt ist. Eine gute medizinische Versorgung jetzt und in Zukunft, vor allem im Notfall, hat für mich höchste Priorität.“
Die Weiterentwicklung und Planung der Notfallversorgung kann jedoch nur im Verbund mit allen Akteuren in der Notfallversorgung geschehen. Auch die neue Studie benötigt die fachliche Begleitung dieser Akteure. Hier kommt dem Runden Tisch Notfallversorgung mit wichtigen Akteuren eine entscheidende Rolle zu.