Im Alter von 76 Jahren ist Maestro Mariss Jansons verstorben. Seit 2003 Chefdirigent von Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks hat er die Musikwelt Münchens bereichert. Der als Perfektionist und legendärer Musiker bekannte Dirigent kämpfte in München für einen neuen, akustisch idealen Konzertsaal für seine Musikerinnen und Musiker. Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Der Tod von Mariss Jansons hat mich sehr bestürzt – München und die Musikwelt verliert mit ihm einen der größten Musiker, Förderer und Initiatoren. Wir sind in Gedanken bei seiner Familie und den zahlreichen Musikerinnen, Musikern und Musikbegeisterten, für die der Maestro mit seinem großartigen Schaffen prägend war und bleiben wird.“
Kulturreferent Anton Biebl: „Ich wünsche seiner Familie und seinem Or chester viel Kraft. Mit dem Tod von Mariss Jansons geht beim Bayerischen Rundfunk eine Ära zu Ende. München hat von diesem großartigen Ausnahmekünstler sehr profitiert und wird ihn als elementaren Teil der so vielfältigen Münchner Orchesterlandschaft in Erinnerung behalten. Dazu tragen neben unserem Orchester der Stadt, den Münchner Philharmonikern, viele weitere Institutionen und Ensembles bei.“
Mariss Jansons, geboren 1943, stammt aus der lettischen Hauptstadt Riga. 1956 zog die Familie nach Leningrad, wo Mariss am Konservatorium studierte. Herbert von Karajan wurde sein Mentor und 1973 in Leningrad schließlich Jansons Assistent von Jewgenij Mrawinskij, dem strengen Or chestererzieher. Dessen enge Beziehung zu Schostakowitsch war wohl ein Auslöser dafür, dass Jansons‘ Interpretationen von Schostakowitschs Werken so gefragt und berühmt wurden. Seine Aufnahme der 15 Symphonien gilt als Referenz.
Jansons leitete in seiner langen Karriere weltweit zahlreiche Spitzenor chester und realisierte mit ihnen Aufnahmen bei verschiedenen Labels. Mehrfach dirigierte er das bekannte Neujahrskonzert der Wiener Philhar moniker und war vor seinem Chefposten in München Chefdirigent beim Pittsburgh Symphony Orchestra, den Osloer Philharmonikern und dem Amsterdamer Concertgebouw Orchester.
Gekrönt wurde dieses Lebenswerk 2013 mit dem Ernst-von-Siemens-Musikpreis.