Der Sportausschuss des Stadtrates hat beschlossen, bei Neubauten oder Erneuerungen von Kunstrasenplätzen kein Kunststoffgranulat in Kunstrasenplätzen mehr zu verwenden. Die ist eine proaktive und präventive Maßnahme der Stadt München, um die Umwelt durch die Reduzierung des Eintrags von Mikroplastik zu schützen.
In einem ersten Schritt wird bei Neubauten und Sanierungen von Kunstrasenplätzen in Zukunft auf Kunstrasen-Systeme gesetzt, die komplett auf Kunststoffgranulat verzichten. Stattdessen werden künftig erst seit kurzem auf dem Markt erhältliche, neu entwickelte Produkte eingesetzt. Es handelt sich dabei um mit Quarzsand teilverfüllte oder unverfüllte Kunstrasen-Systeme. Beide Systeme sind vielversprechend. Wie sie sich in der Nutzung sowohl sportfachlich (Spielkomfort) als auch bautechnisch (Haltbarkeit, betrieblicher Aufwand) bewähren, kann nur über eine Erprobungsphase festgestellt werden.
Die konkrete Entscheidung der EU-Kommission über die mögliche Beschränkung von Kunststoffgranulat (Umfang, Inkrafttreten, Übergangsfristen) steht noch aus. Sobald diese vorliegt, wird die Landeshauptstadt in einem zweiten Schritt geeignete Lösungen für den Umgang mit beziehungsweise den Ersatz von bestehenden, mit Kunstoffgranulat verfüllten Kunstrasenplätzen erarbeiten. Sollte während einer Übergangszeit die Erneuerung eines Kunstrasens anstehen, werden natürlich Systeme ohne Kunststoffgranulatfüllung verwendet.
Kunstrasenplätze haben für die Aufrechterhaltung der Sportinfrastruktur in München eine hohe Bedeutung und werden sowohl auf städtischen Freisportanlagen als auch auf Vereinssportanlagen eingesetzt. Die wachsende Zahl der Sportlerinnen und Sportler löst ungebrochen einen hohen Nutzungsdruck auf die Sportanlagen aus. Um hier trotz räumlich begrenzten und klimatisch schwierigen Bedingungen ein adäquates Angebot an Freisportanlagen zur Verfügung stellen zu können, braucht es auch weiterhin Kunstrasenplätze, da diese Plätze im Gegensatz zu Naturrasenplätzen fast das ganze Jahr intensiv genutzt werden können.