1996 entwickelten die Künstler Kurt Benning (1945 bis 2017) und Hermann Kleinknecht (geboren 1943) das Langzeitprojekt „Videoporträts“. Ihr Konzept bestand darin, Protagonisten der Münchner Kunstszene, aber auch Menschen aus allen sozialen Klassen, unterschiedlichen Berufsgruppen und jeden Alters darüber sprechen zu lassen, was sie bewegt. Entsprechend vielfältig sind die (Selbst-)Darstellungen, die sich nicht nur im Gesprochenen, sondern auch in Stimme, Gestik und Körpersprache manifestieren. Durch die Vielzahl und die Unterschiedlichkeit der Porträtierten geben die „Videoporträts“ einen Querschnitt durch die Münchner Gesellschaft.
Unter der Überschrift „Bilder für Alle“ stellt die Ausstellung „Gesichter der Stadt“ im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, ergänzend einige offene „demokratische“ Porträtprojekte von Kerstin Schuhbaum, Barbara Donaubauer/Ulrike Frömel, Jadranka Kosorcic, Gabriele Drexler und Timo Dufner vor. Die Ausstellung läuft von Freitag, 20. Dezember, bis Sonntag, 23. Februar, und ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Diese zeitgenössischen Arbeiten ergänzen die umfangreichen, stark historisch geprägten Porträtbestände der Sammlungen des Münchner Stadtmuseums und suchen neue Wege der Repräsentation der Bürgerinnen und Bürger zwischen Individuum und Typus.
Die Ausstellung „Gesichter der Stadt“ wird am Donnerstag, 19. Dezember, 19 Uhr, durch Dr. Thomas Weidner, stellvertretender Direktor des Münchner Stadtmuseums, Rudolf Scheutle, Kurator der Ausstellung, sowie Dr. Andreas Strobl von der Stiftung Kurt Benning, eröffnet. Die Eröffnungsreden werden in Gebärdensprache übersetzt. Am Abend werden drei Porträtsitzungen mit der Malerin Gabriele Drexler verlost.
(Siehe auch unter Terminhinweise)