Bei der nächsten Ausgabe der Reihe „Open Scene“ am Donnerstag, 7. Februar, 19 Uhr, ist im Filmmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, der Filmemacher Lutz Dammbeck zu Gast, der seinen neuesten Dokumentarfilm „Bruno & Bettina“ vorstellt, eine Begegnung mit dem japanischen Autor und Regisseur Masao Adachi. Anschließend wird Adachis „Pinku eiga“-Film „Gushing Prayer“ aus dem Jahr 1971 gezeigt.
Zu Bruno & Bettina: Masao Adachi ist einer der bekanntesten Autoren und Regisseure des japanischen Kinos und Mitbegründer der „Landschaftstheorie“ (fukei-ron). 1971 fährt er mit seinem Kollegen Kôji Wakamatsu vom Filmfestival in Cannes in den Libanon und dreht für die Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) einen Dokumentar- und Propagandafilm. 1974 schließt er sich der im Libanon in der Bekaa-Ebene gegründeten und von Fusako Shigenobu geführten Japanischen Roten Armee an und wird eine wichtige Figur im internationalen Netzwerk des Terrorismus. Nach 23 Jahren in der Illegalität wird er 1997 im Libanon verhaftet, vor Gericht gestellt und wegen eines Passvergehens verurteilt. Heute lebt Adachi in Tokio. Nach dem Film gibt es ein Gespräch mit Lutz Dammbeck. Im Anschluss daran folgt der Film „Funshutsu kigan: 15-sai no baishunfu“ (Gushing Prayer).
Zum Inhalt: Die Schüler Yasuko, Yoichi, Koichi und Bill wollen durch Gruppensex dem Gefühl tiefgreifender Weltentfremdung etwas entgegensetzen und auf diese Weise herausfinden, ob es möglich ist, sich von der korrumpierten Gesellschaft der Erwachsenen loszusagen. Der Film erzählt vom Vakuum, das nach dem Scheitern der Studentenbewegung der 1960er Jahre entstand. Die Stadtlandschaft von Shinjunku erscheint in den Bildern Hideo Itos in einer Verbindung aus dokumentarischem und inszeniertem Material. So erinnern die Jeeps und Panzer, die zur Terrorismusabschreckung durch die Straßen rollen, an die massive Polizeipräsenz im damaligen Tokio.
Der Eintritt kostet 5 Euro, 4 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ. Karten können vorbestellt werden unter Telefon 233-9 64 50.